Erst am Gate und dann im Flieger
Swiss lässt Passagiere sieben Stunden warten

Nicht einmal, nicht zweimal – nein: dreimal wurden die Swiss-Passagiere von Flug LX40 nach Los Angeles vertröstet. Nach sieben Stunden wurde der Flug annulliert, weil das Bordkino nicht funktionierte.
Publiziert: 06.01.2015 um 11:58 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:53 Uhr
1/7
Hatte Panne: Der A340-300 von Swiss flog gestern nicht nach Los Angeles.

Schon beim Check-In gestern in Zürich ist klar: Pünktlich geht die Swiss-Maschine in Richtung Los Angeles nicht in die Luft. Statt wie geplant um 13.10 Uhr ist der Abflug erst auf 17.30 Uhr vorgesehen. «Grund dafür war ein technischer Defekt. Die ursprünglich für den Flug vorgesehene Maschine konnte nicht eingesetzt werden und musste ausgetauscht werden», sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller.

Doch dies ist erst der Anfang einer nervenaufreibenden Odyssee für die Passagiere von Flug LX40. Als sie nach knapp viereinhalb Stunden Wartezeit endlich im Flieger sitzen, folgt der nächste Dämpfer für die 209 Fluggäste, darunter auch Blick.ch-Redaktorin Lea Hartmann, die geschäftlich nach L.A. reist.

«Ein Crew-Mitglied sei krank geworden und müsse ersetzt werden, sagte man uns», so Hartmann. Tatsächlich fällt der Maitre de Cabine aus und muss kurzfristig ausgewechselt werden. Also nochmals eine Stunde warten – in der Kabine. Für die Passagiere gibts Salzstängeli und Wasser.

«Da wussten wir, dass das nichts mehr wird»

Dann scheint die Reise endlich loszugehen – der A340-300 rollt aufs Flugfeld. «Doch dann fuhr die Maschine wieder zurück», sagt Hartmann. Durch die Fenster sehen die Passagiere, wie ihr Gepäck wieder ausgeladen wird. «Da wussten wir, dass das nichts mehr wird.»

Nach rund zwei Stunden im Flieger und sieben Stunden nach geplantem Start kommt schliesslich die Nachricht: Flug annulliert.

Grund: «Wegen eines technischen Defekts ist das In-Flight-Entertainment-System ausgefallen», sagt Swiss-Sprecherin Müller. «Weil gleichzeitig auch die Leselampen nicht funktionierten, haben wir aus Gründen des Passagier-Komforts entschieden, den Atlantikflug nicht durchzuführen.»

Verärgerte Fluggäste

Ist die Stimmung unter den Passagieren anfangs noch entspannt, wächst mit der Zeit der Ärger. «Besonders bei Paaren mit Kindern oder Leuten, die ihre Anschlussflüge oder Meetings verpassten», sagt Hartmann. «Ich bin so wütend», schnaubt eine junge Französin. Sie ist Lehrerin und hätte diese Woche in Los Angeles an einer Sprachschule zu unterrichten beginnen sollen.

Auch eine Schweizer Seniorin macht ihrem Ärger Luft: «Ich bin schon viel geflogen, aber das ist mir noch nie passiert. Das war mein letztes Mal, nach diesem Debakel fliege ich nicht mehr.»

Entschädigungen werden «individuell geprüft»

Der Airline ist der Vorfall unangenehm. «Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände», sagt die Swiss-Sprecherin. «Das ist sehr unangenehm für die Passagiere, das ist uns klar.»

Die meisten Fluggäste konnten heute Mittag weiterreisen. Allfällige Entschädigungsansprüche würden «individuell überprüft», heisst es bei Swiss. (mad/eg)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?