Das Bezirksgericht Zürich hat ein Ehepaar verurteilt, das seine Töchter systematisch züchtigte. Ein erst zweieinhalb Monate altes Mädchen starb dabei. Der Vater erhielt eine Freiheitsstrafe von neun Jahren, die Mutter 14 Monate bedingt.
Der 39-jährige Vater wurde wegen eventualvorsätzlicher Tötung und eventualvorsätzlicher Verletzung der Fürsorgepflicht, mehrfacher eventualvorsätzlicher Körperverletzung und Tätlichkeiten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er für den Tod des Säuglings verantwortlich ist. Der arbeitslose Tauchlehrer, der sich für einen Propheten Gottes hält, hatte das Kind im Februar 2013 unter einem Berg von Sofakissen und Decken begraben, um es ruhigzustellen.
Die 41-jährige Mutter wurde wegen eventualvorsätzlicher Verletzung der Fürsorgepflicht, mehrfacher eventualvorsätzlicher Körperverletzung durch Unterlassung sowie wegen mehrfacher Tätlichkeiten verurteilt. Sie war zwar nicht direkt für den Tod des Babys verantwortlich, trug die brutalen Erziehungsmethoden aber mit und schlug auch selber zu.
Nicht nur das Baby, sondern auch seine ein Jahr ältere Schwester wurde mit Holzkellen und Teppichklopfer geschlagen, eiskalt abgeduscht und geohrfeigt. Das mittlerweile knapp vier Jahre alte Mädchen überlebte die brutalen Methoden und lebt heute in einer Pflegefamilie. (lex/SDA)