Er zielt auf Ausschnitte und Hintern
Pfäffikon zittert vor Foto-Grüsel!

Der Aufschrei auf Facebook ist gross: Als bekannt wird, dass ein Grüsel beim Bahnhof Pfäffikon SZ junge hübsche Frauen fotografiert, drohen sie dem Täter mit Selbstjustiz.
Publiziert: 11.12.2015 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:20 Uhr
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Grüsel fotografierte beim Bahnhof Pfäffikon SZ junge hübsche Frauen.
Foto: Flickr

Auf Flickr postete der Grüsel hunderte Bilder von Frauen in Pfäffikon SZ und der Region. Sie sind angezogen, doch er zielt genau auf Ausschnitt und Hintern und versucht, die Frauen in möglichst kom­pro­mit­tie­renden Posen zu erwischen. So versucht sich ein Mädchen am Bahnhof Pfäffikon SZ zum Beispiel gerade auf einen Abfalleimer zu setzen, wobei man ihren Tanga kurz hervorblitzen sieht. Klick - da hat der Grüsel schon ein Foto geschossen.

Dann postet der Spanner diese Bilder auf Flickr. Der User mit dem Namen «Michael Photozoom» oder neu auch «bigfujitsu» postet in zahlreichen Gruppen seine Schnappschüsse, etwa bei «Accidentally Erotic» oder «Beautiful Teens» oder erstellt eigene Alben, die er frech «Birdwatch» nennt.

Bilder nach Shitstorm gelöscht

Auf Facebook tobt nun ein wahrer Shitstorm gegen den anonymen Fotografen. «Es git scho verdammt chranki lüüt uf dere wält!», schreibt einer. Oder: «Wo wohnt dä ***? Dä gfindi.» Sie drohen gar mit Selbstjustiz. «Cha das bitte epper de bulle melde?», schreibt eine Userin, worauf ein junger Mann antwortet: «Selbstjustiz wer geiler».

Auch die Opfer haben sich bereits erkannt. Die einen oder anderen Bilder seien allerdings etwas veraltet, sagt etwa eine FB-Userin, die von ihren Freunden auf den Fotos entdeckt wurde.

In der letzten Stunde wurde es dem Spanner offenbar zu heiss: Soeben hat er die Fotos runtergenommen, sein Profil gelöscht. Die Frauen überlegen sich, eine Anzeige zu erstatten, schreiben sie in den sozialen Medien. Viele ihrer Freunde raten ihnen dazu, geben rechtliche Tips.

Polizei kann nicht ermitteln

Die Kantonspolizei Schwyz habe «rund zwei Dutzend» solcher Meldungen erhalten, kann aber nicht ermitteln, weil den Beamten die Hände gebunden sind, da es sich um kein Offizialdelikt handelt. «Der Vorfall erfüllt keinen Straftatbestand, denn es handelt sich um eine zivilrechtliche Sache», sagt Mediensprecher Florian Grossmann.

Die Betroffenen müssten eine zivilrechtliche Klage einreichen, um ihr Recht am eigenen Bild einzufordern. «Wir raten den Betroffenen aber auf jeden Fall, bei der Online-Plattform zu fordern, dass die Daten gelöscht werden.»

Die Kantonspolizei Schwyz verurteilt die Vorfälle. «Das Verhalten des Fotografen halten wir für nicht angebracht», sagt Grossmann. «Ermitteln werden wir zwar nicht. Aber wenn uns jemand sagt, um wen es sich handelt, dann schliessen wir nicht aus, dass wir einmal mit ihm sprechen.» (ct)

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