Am Dienstagmorgen um 8.30 Uhr wurde der Fund einer Leiche in einem Schulhaus im Kreis 1 gemeldet. Ermittlungen zur Identität der verstorbenen Person sowie zu den Hintergründen wurden aufgenommen.
Wie die Stadtpolizei Zürich am Mittwoch schreibt, fand ein Arbeiter im Rahmen der Sanierungsarbeiten am Schulhaus Hirschengraben in den Kellerräumlichkeiten einen leblosen Körper – die Leiche lag in einem tiefen Schacht. Die genauen Hintergründe sind unklar, sagt ein Sprecher auf Anfrage von Blick. Auch ist noch nicht klar, wie lange die Leiche bereits dort lag.
«Ich habe ihn noch angesprochen»
Viktor machte den grusligen Fund, als er gerade mit der Deckenreingung beschäftigt war. Er ist noch immer geschockt. «Der Mann sah so aus, als ob er schlafen würde», sagt Viktor zu Blick. Er habe zuerst gar nicht verstanden, dass es sich um einen Toten handelt. «Ich habe ihn noch angesprochen und ihn gefragt, was er da mache.»
Erst dann habe er realisiert, dass er mit einer Leiche sprach, und gleich seinen Chef gerufen. Der Tote habe einen dunkelblauen Anzug und schwarze Arbeitsschuhe mit weissen Farbspritzern getragen. Es handle sich laut dem Arbeiter um einen dunkelhäutigen Mann.
«Die Leiche trug noch Arbeitskleidung»
Auch ein Kollege von Viktor ist fassungslos über den Fund. «Wir sind seit dem Brand mit Renovierungsarbeiten beschäftigt, und dort, wo die Leiche entdeckt wurde, sind meine Kollegen und ich über 100 Mal vorbeigelaufen», sagt ein Arbeiter vor Ort zu Blick. «Wir hätten sie eigentlich sehen müssen, hätten wir genauer hingeschaut.» Doch die Leiche habe nicht gestunken und sei wohl deswegen erst unbemerkt geblieben.
Die Schule ist derzeit aufgrund eines Grossbrandes geschlossen. Dieser brach im April aus, die Polizei geht von Brandstiftung aus. Der Schulbetrieb wird frühestens im Frühling 2024 wieder aufgenommen. Unklar ist, ob der tote Mann in Zusammenhang mit dem Brand steht. Laut Viktor befand sich der Tote dort, wo damals das Feuer ausgebrochen war. «Er hatte aber keine sichtbaren Brandverletzungen», so Viktor.
Abklärungen zur Identität des Mannes sowie zu den Umständen und zur Todesursache werden nun durch Ermittler der Stadtpolizei Zürich, das Institut für Rechtsmedizin Zürich und die Staatsanwaltschaft Zürich vorgenommen.