Aufregung am Montagmorgen mitten in Zürich. Es ist gegen 8.15 Uhr, als Ueli T.* (35) in der Werdstrasse eine Polizeisirene hört und aus dem Fenster schaut. «Ich habe gesehen, wie ein Polizist auf einem Töff einen Aargauer Audi verfolgt hat», sagt der 35-Jährige zu BLICK. Der Fahrer habe versucht zu flüchten. «Der Polizist versuchte, den Wagen zu stoppen. Es krachte fast zwei Mal, bis der Beamte es schaffte und mit seinem Töff vor den Audi kam.»
Der Polizist stieg dann von seinem Fahrzeug ab, zog seine Waffe und rief: «‹Wenn ich sage anhalten, dann heisst es auch anhalten!›» Der Lenker sei ausgestiegen, scheinbar kooperativ. Der Polizist legt dem Audi-Fahrer Handschellen an. Die Situation scheint geklärt. Doch plötzlich haut der Mann ab!
Wieselflink rennt er davon. «Der Polizist kam ihm einfach nicht hinterher. Er hatte ja seine Töff-Montur an», sagt Julia T.*(34), eine weitere Anwohnerin, zu BLICK. Der Beamte muss Verstärkung rufen. Zirka 20 Minuten vergehen. Erst dann kommt ein Kastenwagen hinzu. Die Suche nach dem Geflüchteten beginnt – und endet nach knapp drei Stunden. «Der Mann hat sich der Polizei gestellt», wie die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von BLICK mitteilt. Es habe sich um eine gewöhnliche Verkehrskontrolle gehandelt.
«Schlafe seit einer Woche im Auto!»
Während die Gegend nach dem Audi-Fahrer in Handschellen abgesucht wurde, musste ein zweiter Kastenwagen angefordert werden. Denn der Mann sass nicht alleine in dem Audi. «Ein Mädchen und ein Husky wurden nun mit dem zweiten Polizeiauto weggebracht», sagt die Anwohnerin.
Wieso der Mann in Handschellen davonlief, weiss Julia T. nicht. Vielleicht ein Akt der Verzweiflung. «Nachbarn berichteten mir, dass der Mann noch gerufen haben soll: ‹Ich kann einfach nicht mehr. Ich schlafe seit einer Woche im Auto›, sagt die 34-Jährige. (jmh/sac)
* Namen geändert