Australien hat ihm das Visum entzogen, in Grossbritannien durfte er gar nicht erst einreisen und in Deutschland wird versucht, seine Veranstaltungen zu verbieten. Jetzt soll sich der umstrittene «Pick-up-Artist» Julien Blanc (25) in der Schweiz befinden, wie die «NZZ» berichtet.
Nichtsdestotrotz soll Blanc seit gestern in Zürich sein «Bootcamp»-Seminar anbieten. Darin lernen Männer in Theorie und Praxis, wie man mit Blanc-Methoden Frauen abschleppt. Wo es stattfindet, erfährt nur, wer die Kursgebühr von 2000 US-Dollar gezahlt hat.
Zweifelhafte «Verführungs-Seminare»
Der Versuch der Zürcher Juso, die Veranstaltung absagen zu lassen, blieb ohne Erfolg. Man könnte erst aktiv werden, wenn eine konkrete Aufforderung zu einer Straftat vorliege, sagte ein Sprecher der Stadtpolizei dem Blatt.
Blanc, der aus dem Kanton Waadt stammt und mittlerweile in den USA lebt, ist derzeit mit fragwürdigen «Verführungs-Techniken» in den Schlagzeilen. In seinen Seminaren, die er für die Firma Real Social Dynamics (RSD) abhält, bringt er Möchtegern-Casanovas bei, wie man seiner Meinung nach erfolgreich Frauen anbaggert.
«Kopf packen und Gesicht gegen den Schritt drücken»
Dabei sei es durchaus legitim, einer Frau «von hinten den Arm um den Hals schlingen und zuzudrücken» oder «ihren Kopf packen und das Gesicht gegen meinen Schritt zu drücken», erklärt Blanc in einem Youtube-Video von einer seiner Veranstaltungen.
Ein Verhalten, das eher an einen Vergewaltiger als an einen Charmeur erinnert. «Es ist anstössig, es ist unangemessen, es hinterlässt emotional Wunden, aber es ist verdammt effektiv», sagt Blanc über seine «Technik».
Darum formiert sich Widerstand gegen den Brutalo-Aufreisser. In sozialen Medien wird unter Hashtags wie #takedownjulienblanc Stimmung gegen den 25-Jährigen gemacht. Das scheint ihm zuzusetzen, in einem «CNN»-Interview bezeichnete er sich als «meistgehasster Mann der Welt». (eg)