Um die Abwärme des Rechenzentrums nutzen zu können, muss diese allerdings noch von 24 Grad Celsius auf 70 Grad erwärmt werden. Dies soll mit Wärmepumpen passieren, wie der Stadtrat mitteilte. Um die Wärme in die Wohnungen zu bringen, ist zudem ein Ausbau des Wärmenetzes nötig.
Die Pläne enthalten gemäss Stadtrat aber noch viele Ungewissheiten. Unter anderem beruht die Abwärme-Menge auf Schätzungen. Es könne zudem von der Betreiberin des Rechenzentrums nicht garantiert werden, dass die Wärme immer in dieser Menge produziert wird. Wann die Computer-Abwärme erstmals Wohnungen heizt, ist deshalb offen.
Datencenter sind gigantische Strom-Fresser. Die Rechenzentren, die in der Schweiz bereits gebaut wurden, verbrauchen zusammen etwa 2,1 Milliarden Kilowattstunden. Das neue Rechenzentrum in Winterthur-Hegi beispielsweise benötigt alleine halb so viel Strom wie die ganze Stadt mit ihren über 120'000 Einwohnenden zusammen.
Dieses Datenzentrum gehört dem US-Unternehmen Vantage, wobei nicht ganz klar ist, welche Unternehmen dort ihre Daten speichern. «Nebenprodukt» der Datenspeicherung ist viel Abwärme, die derzeit noch mit 24 Grad Celsius in die Umgebung gepustet wird.
Die Abwärme von Rechenzentren war auch bereits Thema im Zürcher Kantonsrat. Eine Parlamentsmehrheit überwies vor zwei Jahren einen Vorstoss, der forderte, dass Rechenzentren dazu verpflichtet werden sollen, ihre Abwärme für Wärmeverbünde zur Verfügung zu stellen.
Der Regierungsrat lehnte eine solche Verpflichtung jedoch ab. Es sei wichtiger, bei den Rechenzentren die Effizienz zu steigern.