Eltern suchen nach Antworten
Irisches Fitnessmodel (†27) tot aus der Limmat geborgen

In der Limmat kam es im Juni zu einem tödlichen Badeunglück. Ein junger Ire, der wenige Monate zuvor in die Schweiz zog, ertrank im Wasser. Seine Eltern sind am Boden zerstört.
Publiziert: 18.07.2019 um 17:04 Uhr
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Lucky Ogbomor ertrank im Juni in Zürich.
Foto: Facebook
Anastasia Mamonova

Lucky Ogbomor (†27) kam in die Schweiz, um seine Karriere voranzutreiben. Doch er fand hier den Tod. Der junge Ire ertrank vergangenen Monat in Zürich. Einen Tag nach seinem 27. Geburtstag fand man seine Leiche. Seine Eltern warten seither vergeblich auf Antworten zum Unglückshergang, schreibt «Herald».

Der Mann aus Tyrrelstown zog im Januar nach Zürich, um hier als Fitnessmodel durchzustarten. Im Juni kam es dann zum Unfall. Wie Judith Hödl, Sprecherin der Stadtpolizei Zürich gegenüber BLICK bestätigt, wurde der Ire am 11. Juni leblos aus der Limmat geborgen. Sein Körper wurde beim Lettenwehr ans Ufer angeschwemmt. Mitarbeiter des EWZ Kraftwerks alarmierten daraufhin die Polizei.

Der Zeitung zufolge bekam Ogbomor Schwierigkeiten beim Schwimmen. Doch laut der Stapo sind keine näheren Informationen zum Unfallhergang bekannt. Wie die Zürcher Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilt, gäbe es nach derzeitigen Erkenntnissen keine Hinweise auf Dritteinwirkung. Die genauen Umstände, die zum Tod des Mannes geführt haben, werden durch die Stadtpolizei Zürich, die Zürcher Staatsanwaltschaft sowie das Institut für Rechtsmedizin abgeklärt. 

Leiche nach Irland überführt

Gegenüber der irischen Zeitung erzählen die Eltern nun von ihrer Trauer. Als ihr Sohn an seinem Geburtstag nicht ans Telefon ging, fingen sie an, sich Sorgen zu machen. Einige Tage später standen dann zwei Polizisten vor ihrer Tür, um ihnen die traurige Nachricht zu überbringen.

«Ich konnte es nicht glauben. Nichts schien in dem Moment echt zu sein», sagt Vater Barry. Es sei wie ein schrecklicher Traum gewesen, aus dem er nicht habe aufwachen können. «Die Polizisten sagten uns, dass er bei einem Schwimmunfall ertrunken war. Aber wir hatten so viele Fragen, die sie uns nicht beantworten konnten.»

Vergangene Woche wurde Ogbomors Leiche nach Ireland überführt. In Dublin wird der Körper nun auf Wunsch der Familie einer Autopsie unterzogen.

«Wir wollen wissen, was passiert ist»

«Wir sind in Tränen aufgelöst und können nicht weitermachen, bis wir wissen, was genau passiert ist», sagt der Vater. «Wir haben versucht, die Zürcher Polizei zu kontaktieren. Aber sie konnten uns keine Information ohne einen englischen Dolmetscher geben. Sie versprachen zurückzurufen, sobald sie einen gefunden haben. Wir haben seither aber nichts mehr gehört», so die Eltern.

Es sei sehr frustrierend, sagt der Vater. «Wir wollen wissen, ob es Zeugen gab, die ihn gesehen haben. Wir wissen nicht mal, ob er alleine oder mit Freunden unterwegs war.» Ausserdem frage er sich, was mit seinen Sachen passiert war, da die Polizei ihn nur in seinen Badehosen gefunden hatte. «Er muss doch irgendwo eine Tasche mit Kleidern, Handy und Portemonnaie gelassen haben.» 

Die Stadtpolizei Zürich dagegen gibt an, alle zur Verfügung stehenden Informationen der Familie weitergeleitet zu haben. «In solchen Fällen läuft die Kommunikation immer über die zuständige Botschaft und via Interpol in Bern. Dort wurden auch alle Angaben übersetzt und dann an die Kollegen in Irland weitergeleitet. Die irischen Behörden haben die Familie informiert. Weitere Angaben zu den Umständen, die zum Tod des Mannes geführt haben, können wir keine machen», sagt Hödl.

Spendenaktion gestartet

In der Zwischenzeit haben Luckys Freunde eine Sammelaktion gestartet. Auf «GoFundMe» sollen Leute Geld für die Beerdigung spenden. «Wir würden uns über jede Hilfe sehr freuen», sagt Luckys Mutter Judith. Mittlerweile sind über 5000 Franken zusammengekommen.

«Wir hatten so viel Glück, Lucky als Sohn zu haben. Er war immer so hilfsbereit, gut erzogen und nie streitsüchtig.» Auch seine Freunde behalten den Iren in bester Erinnerung. «Er war ein Mann, der es genoss, andere Menschen glücklich zu machen und in anderen das Glück zu finden.» 

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