Sie wollten ein bisschen provozieren und haben eine Rassismus-Debatte ausgelöst. Zehn Schüler der Sekundarschule Berg in Gossau ZH haben mit ihrem Auftritt im Edelweiss-Hemd schweizweit Schlagzeilen gemacht.

An der Schule gebe es einen Konflikt zwischen Kosovo-Albanern und Schweizern. In Gossau seien Ausländer nicht willkommen, so die landläufige Schlussfolgerung.

Doch der Grund für den einheitlichen Auftritt vor einer guten Woche war ein anderer. «Wir wollten damit nur zeigen, dass wir stolz sind, Schweizer zu sein», sagt Schülerin Véronique (14), die an der Aktion beteiligt war, zu «Le Matin Dimanche». Sie schwört, dass die Geste absolut keinen rassistischen Hintergrund hatte und nur als kleine Provokation gegen die Schulleitung gedacht war.

Eine Woche zuvor habe an der Schule nämlich das Gerücht über ein mögliches Verbot der Edelweiss-Hemden die Runde gemacht. Das wollten sich die zehn Schüler nicht gefallen lassen. In der Landi holte sich jeder ein Edelweiss-Hemd für 21,90 Franken und erschien damit in der Klasse.

Doch Schulleiter Patrick Perenzin betont: «Wir haben das Edelweiss-Hemd nie verboten.» War also alles nur ein Missverständnis, das auf einem unbestätigten Gerücht basierte?

In Gossau will man das nicht so richtig glauben. Denn schon einmal habe die Schule ein helvetisches Symbol aus dem Klassenzimmer verbannt. «Man hat mir erzählt, dass ein Schüler mit einem Trikot der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft in die Klasse kam. Der Lehrer hat ihn zum Umziehen nach Hause geschickt», erzählt der 82-jährige Gossauer Anton am Stammtisch.

Auch das wieder nur ein unbestätigtes Gerücht? Der Schulleiter weiss von nichts. Klar ist: Mehrere Dorfbewohner wiederholen die Geschichte ums verbotene Nati-Trikot. (mad)