Ecstasy, Kokain und Tier-Betäubungsmittel an der Street Parade
Ein Dealer packt aus!

Nz nz nz! Dieses Wochenende findet die Street Parade statt. Zürich zittert nicht nur wegen der harten Bässe – sondern auch vor wilden Drogen-Exzessen. Blick.ch hat mit einem Dealer gesprochen.
Publiziert: 27.08.2015 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2018 um 05:13 Uhr
Drogen, wohin das Auge reicht.
Von Alexa Scherrer und Blerina Markaj

In zwei Tagen vibriert Zürich wieder. Hunderttausende Raver tanzen an der Street Parade ums Zürcher Seebecken, geben sich den stampfenden Beats hin – und der Ekstase. Doch dafür reicht das Wummern aus den Boxen nicht allen.

Vor dem Mega-Techno-Event werden massenweise bunte Pillen verkauft. «Das ist der grösste Ansturm des Jahres», sagt ein Dealer (26) zu Blick.ch. «Am besten verkauft sich MDMA.»

Der Wirkstoff aus der Gruppe der Amphetamine findet sich auch in Ecstasy-Pillen. Dieses Jahr sind laut der Jugendberatung Streetwork der Stadt Zürich besonders hoch dosierte Tabletten mit bis zu 300 Milligramm MDMA im Umlauf.

«Hochdosiertes Ecstasy gibt es schon seit einiger Zeit. Das Problem ist, dass viele Leute nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen oder sich teils gar nicht bewusst sind, dass es hochdosiertes Ecstasy ist», sagt der 26-Jährige.

Neue «Überdroge» in Zürich

Auch Kokain sei nach wie vor hoch im Rennen. «Der neuste Trend ist aber das Tier-Betäubungsmittel Ketamin – sozusagen die ‹Überdroge› der Zürcher Szene.»

Christian Kobel von der Jugendberatung bestätigt das so nicht. «Ketamin taucht immer wieder mal in der Partyszene auf. Im Drogeninformationszentrum wurden dieses Jahr aber erst vier Ketaminproben zur Analyse abgegeben – dies im Verhältnis zu 889 Kokainproben im selben Zeitraum.»

Typisch für die Street Parade sei viel eher der Verkauf von Fälschungen, wie etwa bemalte Medikamente. «Ausserdem ist die Substanzvielfalt grösser, da Personen aus dem Ausland zum Teil anderen Stoff mitbringen, als bei uns auf dem illegalen Markt gerade aktuell ist», meint Kobel.

Warnung vor Mischkonsum

Die Jugendberatung bietet am Samstag vor Ort in einem mobilen Labor die Möglichkeit zur Substanzanalyse. «Das Angebot von Beratung verbunden mit Drug Checking wird sehr gut genutzt, in den letzten Jahren stiessen wir jeweils an unsere technisch bedingten Kapazitätsgrenzen.»

Doch auch wer weiss, worauf er sich einlässt – die Risiken bleiben. Besonders unberechenbar ist der Mischkonsum. Die Stadt rät deshalb «grundsätzlich» davon ab.

Auch der Insider hält nichts von einem wild gemischten Drogen-Cocktail. Nicht nur wegen der Gesundheit, sondern auch wegen des angestrebten Highs: «Wenn man beispielsweise Ecstasy eingeschmissen hat und dann noch Kokain reinzieht, schwindet die Wirkung.» 

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