Kurz vor Sonnenaufgang schlugen Bewohner eines ruhigen Familien-Quartiers in Zürich-Wiedikon bei der Polizei Alarm. Mittlerweile ist klar: In der Wohnung am Döltschiweg 55 fand eine blutige Geiselnahme statt, die drei Todesopfer forderte – darunter zwei Frauen (†34 und †38) und der 60-jährige Geiselnehmer.
Die schrecklichen Szenen spielten sich gemäss BLICK-Informationen in der Wohnung von Dana T.* (38) ab. Ermittler waren den ganzen Tag im Einsatz, um Spuren zu sichern und um die drängendsten Fragen zum Dreifach-Tod zu beantworten.
So etwa die Frage nach dem Motiv des Schweizers. Als die Polizei sechs Minuten nach dem ersten Notfall-Anruf am Tatort antraf, drohte er, die beiden Frauen zu erschiessen.
Falsches Versprechen – dann drückte er ab
Die Polizisten, unterstützt von der Sondereinheit Skorpion, versuchten, mit Dialog die Situation zu entschärfen. Um 08.30 Uhr erklärte der Geiselnehmer, dass er in zehn Minuten aufgeben und sich stellen werde. Danach fielen Schüsse. Als die Polizei daraufhin die Wohnung stürmte, war es zu spät.
Die beiden Frauen und der Geiselnehmer starben alle drei noch vor Ort an ihren schweren Verletzungen. Die Ermittlungen in der Wohnung dauerten bis am Abend an.
Nachbarin hörte einen Kampf
Antworten könnten die Beobachtungen von Nachbarn liefern. Einen Stock unter dem Tatort wohnt Atcharaporn Bukban (29). Sie berichtete im Gespräch mit BLICK von einem lauten Streit und einem Kampf: «Der Mann war ausser Atem, eine Frau schrie.»
Welche Beziehung die drei Personen untereinander hatten, hat die Polizei derzeit noch nicht kommuniziert. Am Abend wurde von Tele Züri spekuliert, dass es sich um ein Beziehungsdelikt handelt: Eine der beiden Frauen soll die Ex-Freundin des Schweizers gewesen sein, die andere möglicherweise ein Zufallsopfer.
* Name geändert