Der so genannte «Emir von Winterthur», ein mutmasslicher Drahtzieher der Islamisten-Szene, ist wieder auf freiem Fuss. Die Bundesanwaltschaft hat den Kampfsportler aus der Untersuchungshaft entlassen, wie «Radio Top» berichtet.
Vor genau einem Jahr war der IS-Unterstützer aus Winterthur von der Polizei verhaftet worden (BLICK berichtete). Er gilt als eine Schlüsselfigur in der Winterthurer Islamistenszene. In schönster Macho-Manier weibelt er im Internet für die Sache der Salafisten. In einem YouTube-Video steht einer seiner Kollegen mit dem Koran in der Hand vor einem protzigen schwarzen Mercedes-Coupé – und singt inbrünstig eine Sure.
Nach einem Jahr ist er nun frei. Das Zwangsmassnahmengericht hat Ersatzmassnahmen angeordnet. Welche genau, ist nicht bekannt. Um welche es sich genau handelt, will die Bundesstaatsanwaltschaft nicht bekannt geben. Laut «Radio Top» sind zum Beispiel Ausweissperren, Rayonverbote, regelmässige Meldepflicht, Arbeitspflicht, ärztliche Behandlung, Kontaktverbote oder auch das Tragen einer Fussfessel möglich. Sollte der Mann diese missachten, würde er sofort wieder im Gefängnis landen.
Der Beschuldigte hat laut der Bundesanwaltschaft eingeräumt, dass er Ende 2013 nach Syrien gereist sei. Dort habe er sich in einem Camp aufgehalten und auch bewaffnet Wache gehalten. «Sichergestellte Fotos zeigen den Mann während seines Syrien Aufenthalts. Dabei trägt er Militärbekleidung und ist schwer bewaffnet», schreibt «Radio Top».
Der Verdächtige ist Konvertit. Sein Vater stammt aus Italien, seine Mutter aus Ex-Jugoslawien. Im Kanton Zürich läuft gegen ihn parallel ein weiteres Verfahren wegen Betrugs und anderer Delikte. (pma/stj)