Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten laut einer Mitteilung vom Sonntag an einer Regionalkonferenz am Samstag in Stadel ZH unter anderem darüber, wie sich die Region auch in tausend Jahren an eine Gefahr, die nicht sichtbar sei, erinnern soll.
Das Tiefenlager wird nach Angaben des Bundes nach einem späteren Verschluss dauerhaft markiert. Die Informationen über die gelagerten radioaktiven Abfälle sollen künftige Generationen vor möglichen Gefahren warnen. Dies gilt den Angaben zufolge für die nächsten 1000 bis 5000 Jahre, wenn die Strahlung noch gefährlich sei.
An der Regionalkonferenz zur Diskussion standen etwa die Schaffung von Erinnerungsorten, Kunstwerken oder unzerstörbaren Dokumenten wie in Stein gemeisselte Inschriften. Möglich seien auch die Umbenennung der Region, die Platzierung einer schwachradioaktiv strahlenden Quelle am Standort oder die Speicherung von Informationen zum Tiefenlager weit weg, zum Beispiel auf dem Mond.
Als rasche Massnahmen wurden in der Versammlung Vorschläge genannt zur Etablierung eines eingängigen Namens für das Tiefenlager, die Gründung einer Stiftung, die regelmässig einen Preis vergibt oder die Integration in den Lehrplan der Schulen. Die Diskussion soll in den nächsten Jahren weitergeführt werden.
Die Schweiz will ihre radioaktiven Abfälle der letzten fünfzig Jahre im Land entsorgen. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gab im September 2022 bekannt, dass sie dafür die Region Nördlich Lägern im Zürcher Unterland als am geeignetsten hält. Der Bundesrat will in den nächsten Jahren entscheiden, ob er diesem Standortvorschlag folgt.
Der Baustart für das Endlager ist gemäss jetzigem Planungsstand für 2034 vorgesehen. Mit der Einlagerung von radioaktiven Abfällen soll um das Jahr 2050 begonnen werden. (SDA)