Tierpflegerin Maureen Hofer (37) hebt vorsichtig das Tuch von der Transportkiste im Quarantäne-Käfig des Tierheims Pfötli in Winkel ZH. Kurz sind zwei Katzenaugen zu sehen. Dann verzieht sich das Tigerli wieder in die hinterste Ecke und ist nicht mehr zu sehen. «Sie hat noch immer Angst», sagt Hofer. «Sie braucht noch etwas Zeit, um uns zu vertrauen.»
Es ist bereits der fünfte Tag für das Büsi Elana im Tierheim Pfötli. Sie gehört eigentlich in die Gegend von Hof, einer bayrischen Kleinstadt nördlich von Bayreuth. Das ist mehr als 500 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt.
Sie gelangte als blinder Passagier im Frachtraum eines Lastwagens in einer sechsstündigen Fahrt ohne Pause nach Regensdorf ZH. Wie sie unbemerkt in den Lastwagen geraten konnte, weiss man nicht.
Ein Fall für den Tierrettungsdienst
In Regensdorf sprang sie aus dem Lastwagen und versteckte sich. Erst der zu Hilfe gerufene Tierrettungsdienst vom Tierheim Pfötli konnte sie schliesslich mit einer Falle einfangen.
«Wir haben Elana bei allen Meldestellen in der Schweiz und Deutschland ausgeschrieben», sagt Maureen Hofer. «Wenn sich auch nach zwei Monaten niemand gemeldet hat, dürfen wir sie weitervermitteln.»