Ein Rentner baute am Mittwochmorgen im Gubrist-Tunnel einen Unfall. Der Suzuki, den er fuhr, knallte kurz vor 7 Uhr mehrmals gegen Wände. Dabei verlor er ein Rad, die vordere Stossstange, zwei Pneus, eine Felge und fuhr noch auf der Antriebswelle.
BLICK-Leser Bernard Quni (26), der auf dem Weg zur Arbeit nach Neuenhof AG war, reagierte rasch. Er konnte den «verwirrten Rentner zum Anhalten bringen», wie er erzählte – und Schlimmeres verhindern.
Jetzt zeigen BLICK-Recherchen: Am Steuer sass Eugen S.* (70). Und: Dem Rentner aus dem Aargau gehörte der Suzuki nicht einmal. «Ja, das stimmt», bestätigt nun seine Frau (71). Und erklärt: «Mein Mann hat an jenem frühen Morgen nur das Nachbar-Ehepaar an den Flughafen Zürich gefahren – mit ihrem Suzuki. Sie flogen danach für zwei Wochen in die Ferien.»
Auf der Heimfahrt passiert es
Als Eugen S. mit dem Wagen der Nachbarn wieder nach Hause wollte, passierte der Unfall. «So wie er mir erzählt hat, hatte er im Auto offenbar einen epileptischen Anfall und war völlig weg», sagt seine Frau weiter.
Dies würde erklären, warum Eugen S. das Hupen seines späteren Retters Quni, dessen Auto beinahe von einem Pneu getroffen wurde, nicht gehört hatte. Offenbar hatte er beim Crash nicht einmal mitgekriegt, dass seine Airbags aufgingen.
Und: Als Retter Quni ihn mit einem LKW-Chauffeur kurz vor der Ausfahrt Dietikon ZH einkesselte, den Suzuki auf den Pannenstreifen fuhr und Eugen S. den Autoschlüssel abnahm, war dieser zwar wieder da – aber völlig verwirrt. Dann kam die Polizei.
Eugen S. leidet an Epilepsie
«Mein Mann musste noch vor Ort einen Alkoholtest machen», so seine Frau. «Die Polizei wusste da halt noch nicht, dass er seit Jahren an Epilepsie leidet, regelmässig ärztlich überprüft wird und Tabletten gegen Epilepsie nehmen muss.» Ihr Mann sei sehr darauf bedacht, dass er diese Tabletten immer nehme. «Dieses Mal war es wohl einfach ein viel schlimmerer Anfall.»
Eugen S., der äusserlich unverletzt blieb, wurde noch vor Ort das Billett abgenommen, und er wurde ins Spital gebracht. «Dort ist er immer noch und wird nun intensiv untersucht», sagt seine Frau. «Er braucht jetzt Ruhe.»
Als sie ihn kurz darauf am Telefon hat, will Eugen S. dann aber doch noch etwas loswerden und dem mutigen BLICK-Leser etwas sagen: «Er hat wahrscheinlich Schlimmeres verhindert. Dafür bin ich dem jungen Mann sehr dankbar.» Retter Bernard Quni freuts: «Ich war froh, dass ich helfen konnte!»
* Name der Red. bekannt