Demo vor dem Nelson Pub
Schwule wollen keine Versöhnung

«Kiss in»-Aktion gegen Schwulen-Hass vor dem Nelson Pub in Zürich. Der Geschäftsführer hat sich für den Rauswurf von zwei küssenden Männern entschuldigt. Die wollen das Sorry allerdings nicht akzeptieren.
Publiziert: 15.09.2016 um 00:29 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:50 Uhr
«Wir haben uns definitiv nicht versöhnt!»
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Knutsch-Demo gegen Schwulen-Hass vor Nelson Pub:«Wir haben uns definitiv nicht versöhnt!»
Katja Richard

Knutsch-Demo vor dem Zürcher Nelson Pub: Nachdem BLICK berichtet hatte, wie das homosexuelle Paar Kory Kalnasy (23) und Martin Andersen (28) am Wochenende aus dem Lokal geworfen wurde, kam es gestern Abend um 18.30 Uhr dort zum «Kiss in». Rund 40 vorwiegend lesbische und schwule Aktivisten versammelten sich vor dem Pub, küssten sich und demons­trierten mit regenbogenfarbigen Ballons friedlich für mehr Toleranz. Pub-Chef Wolfgang Mock (54) empfing die Menge und verteilte gleich Lippenpomade. Er wollte zeigen: «Küssen ist bei uns erlaubt, einfach Fummeln nicht, egal, ob homo- oder heterosexuell.»

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Knutsch-Demo vor dem Nelson Pub.
Foto: Petar Marjanovic

Anwesend war auch das betroffene Paar Kory Kalnasy und Martin Andersen. Sie zeigten sich begeistert von der Aktion: «Die Solidarität, die wir in diesen Tagen erleben dürfen, haut uns um. Es ist wichtig, dass endlich öffentlich thematisiert wird, dass solche Diskriminierungen bei uns leider immer noch vorkommen», so Martin.

Pub-Chef Mock wollte sich anschliessend mit den beiden versöhnen und bei einem Bier die Angelegenheit aus der Welt schaffen. Doch Martin und Kory waren nicht zum Handschlag ­bereit. «Was wir erlebt haben, war beschämend und lässt sich jetzt nicht einfach so unter den Tisch kehren.» Zur Versöhnung kam es also nicht.

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