Staatsanwältin Simone Altenburger schilderte, wie brutal Andreas K.* (32) seinen Vater († 63) und seine Mutter († 66) mit Messerstichen massakrierte. Aufmerksam hörte sich der Dauerstudent das Schreckliche an – ganz so, als spräche die Anklägerin nicht über ihn, sondern einen Dritten.
Auslöser der Bluttat in Zollikon ZH im Oktober 2014 war ein Streit zwischen dem Vater, einem Privatbanker, und seinem arbeitsscheuen Sohn. Evangelos K. soll seinem Filius nahegelegt haben «zu verreisen». Und wenn er draussen sei, werde er nicht mehr in die Wohnung gelassen.
Daraufhin verlor Andreas K. jegliche Kontrolle über sich und stach in der Küche wie von Sinnen auf seine Eltern ein. Beim Vater wurden 17, bei der Mutter 40 Stiche gezählt. In den Schädeln der Opfer steckten noch die abgebrochenen Messerklingen.
Die Befragung durch die Gerichtspräsidentin zeigte auf, dass Andreas K. wegen Problemen rund zwanzig Mal die Schule gewechselt und verschiedene Studien abgebrochen hatte. Bis zuletzt wurde er von den Eltern unterstützt. Das genoss er: Einmal liess sich Andreas K. mit dem Taxi für 2800 Franken von Amsterdam nach Hause chauffieren. Mama zahlte.
«Er sah sein Luxusleben in Gefahr, weil ihn die Eltern nun endgültig rauswerfen wollten», sagte die Staatsanwältin. Sie verlangt zwanzig Jahre Knast wegen mehrfachen Mordes sowie eine stationäre Massnahme wegen seiner Schizophrenie.
Andreas K. hatte schon früher seine Eltern bedroht. Einmal überreichte er dem Vater ein Messer und forderte ihn auf, Harakiri zu verüben. Zur Tat wollte sich der Student nicht äussern.
Sein Anwalt plädiert beim Tod des Vaters auf fahrlässige Tötung in Notwehrexzess, bei der Mutter auf Totschlag. Andreas K. behauptet, er habe befürchtet, von seinen Eltern umgebracht zu werden. Das Urteil folgt im Juli.