Daniele P.* (46) aus Affoltern am Albis ZH hat seine Ehefrau Nataly* († 29) im Jahr 2017 totgeschlagen – nach jahrelanger Gewalt in der Ehe. Am Montag wurde er vom Bezirksgericht Affoltern am Albis ZH verurteilt. Der Schweizer mit italienischen Wurzeln muss wegen eventualvorsätzlicher Tötung für elf Jahre hinter Gitter.
Das Muskelpaket schlug vor ihrem Tod immer wieder auf die Ehefrau ein. «Ich schlug sie, knallte sie mit dem Hinterkopf gegen die Wand, sie blutete», gab er schon am ersten Verhandlungstag zu. Bei der Untersuchung der Leiche fanden die Gerichtsmediziner vier Leberrisse, ein zerrissenes Ohrläppchen, diverse alte und neue Rippenbrüche und fast anderthalb Liter Blut im Bauchraum. Zudem prügelte der Killer seine Frau so hart mit einem Hocker, dass dieser zerbrach. Sogar an der Decke fanden die Ermittler Blutspuren.
«Einmal brach ich ihr die Nase»
Bereits vor der Tat war die Ehe gewalttätig. Nachbarn berichteten über regelmässigen lautstarken Streit in der Wohnung. Einmal lag das spätere Todesopfer mit einem blauen Auge auf dem Rasen vor dem Haus. Seine Frau sei Alkoholikerin gewesen und habe Streit gesucht, argumentierte der Killer vor Gericht. Dann habe er jeweils zugeschlagen: «Einmal brach ich ihr die Nase, ein paar Mal hatte sie geschwollene Augen.»
Daniele P. gab vor Gericht auch zu, den Tatort gereinigt zu haben. Der elfjährige gemeinsame Sohn musste ihm dabei helfen. Seine Frau legte er dazu in der Badewanne der gemeinsamen Wohnung ab. «Ich wollte sie aus seinem Sichtfeld des Sohnes haben», so seine Begründung.
Opfer-Angehörige beschimpfen Täter im Gang
Das Urteil kam mit Monaten der Verzögerung. Weil ein medizinisches Gutachten den Todeszeitpunkt auf einen Zeitpunkt errechnete, an dem Daniele P. bei der Arbeit war. Die Verteidigung des Killers streute damit Zweifel: Ein Unbekannter war vielleicht nach der Schlägerei in der Wohnung und hat das Opfer getötet. Das Gericht mochte dies aber nicht glauben und gab ein neues Gutachten in Auftrag.
Am Schluss hatte der Richter «keinen vernünftigen Zweifel», dass die Schläge des Ehemannes zum Tod seiner Frau führten, sagte er bei der Urteilsverkündung. «Wer mit massivster Gewalt auf einen Menschen einwirkt, nimmt dessen Tod in Kauf.»
Nach der Urteilsverkündung kam es zu lautstarken Szenen in den Gängen des Gerichts, als Angehörige der Opfer dem Verurteilten unüberhörbar sagten, was sie von ihm halten. Das Urteil kann noch angefochten werden.