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Dabei hatte Fränzi (†11) nur ein verstopftes Näsli
«Das Tierspital hat unser Büsi grilliert!»

Wie konnte dies nur passieren? Eine einfache Nasenuntersuchung endete für Büsi Fränzi (†11) tödlich. Es erlitt massivste Verbrennungen. Tatort: Ausgerechnet das renommierte Zürcher Tierspital.
Publiziert: 19.02.2019 um 08:32 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2019 um 09:24 Uhr
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Siamkatze Fränzi (†11) hat den Untersuch im Zürcher Tierspital nicht überlebt.
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Viktor DammannReporter

Ausser einer verstopften Nase war Siambüsi Fränzi (†11) quickfidel. Doch die Kontrolle im Zürcher Tierspital brachte keine Linderung. Sie brachte den Tod.

«Mein Haustierarzt riet mir, Fränzi im Tierspital auf eine mögliche Nasenverengung untersuchen zu lassen», schildert Monika Erfigen (69) das Drama gegenüber BLICK. «Als wir wieder zu Hause waren, entdeckte ich, dass ihr Bauch grossflächig verbrannt war. Das Tierspital hat mein Büsi gegrillt»!

Möglicherweise war die Ursache ein defektes Heizkissen, auf dem das narkotisierte Büsi am 29. Januar gelegen war. Trotz einer ersten Operation musste die schwerverletzte Katze eingeschläfert werden. «Man hätte ihr die ganze verbrannte Haut entfernen müssen. Dies wollte ich Fränzi ersparen», sagt Monika Erfigen unter Tränen. «Sie schlief in meinen Armen ein.»

«Fränzi schrie vor Schmerzen»

Für die Katzenbesitzerin und Katzen-Götti Eric Bannwart (56), der die Katzen bei Abwesenheiten der Rentnerin betreut, ist das Verhalten des Tierspitals unverständlich. In ihrem Austrittsbericht schrieben die Tierärztinnen: «Wir haben zur Sicherheit Fränzi über die Nacht bei uns behalten. Sie wird heute bei gutem Allgemeinbefinden nach Hause entlassen.»

Für Monika Erfigen tönt dies wie ein Witz: «Als ich Fränzi aus dem Korb hob, schrie sie auf vor Schmerzen und zerbiss mir die linke Hand. Ich hatte sie unwissend um den brandverletzten Bauch gefasst.»

Zwei Tage später war das ganze Ausmass ersichtlich. Das Büsi hatte sich beinahe alle Haare am Unterleib weggeleckt. «Trotz Notoperation, wieder im Tierspital, mussten wir Fränzi gehen lassen», sagt Erfigen. Sie forderte von der Klinik Aufklärung.

Die Tierklinik zeigt sich sehr betroffen

Die Rechnung von rund 1800 Franken kam prompt, die Antwort der Klinikleitung etwas später: «Wir möchten hiermit unsere sehr grosse Betroffenheit zur Verbrennungsverletzung und zum Tod Ihrer Katze Fränzi ausdrücken.» Fränzi sei routinemässig auf ein elektrisches Heizkissen, das auf der niedrigsten Stufe eingestellt worden sei, gelegt worden. 

Wo und wann es zur Verbrennung kam, könne trotz internen Untersuchungen nicht abschliessend beantwortet werden. Das Heizkissen jedenfalls sei «funktionstüchtig», erklärt Patrick Kircher, ärztlicher Direktor des Tierspitals. Er schliesst aber nicht aus, dass die Heiztransportmatte zur Verbrennung geführt habe. Diese werde nun nicht mehr verwendet.

Rechtsanwalt Valentin Landmann will Schadenersatz fordern

Rechtsanwalt Valentin Landmann, der die Katzenmutter vertritt, will Schadenersatz. «Es geht nicht an, die verunglückte Untersuchung in Rechnung zu stellen. Daneben werden wir eine Genugtuung von 1000 Franken, die der Tierschutzorganisation Animal Trust zugutekommen soll, fordern.»

Monika Erfigen und ihrem Nachbar geht es nicht ums Geld. «Uns ist es ein Anliegen, dass nie mehr so etwas passiert.» Die Klinik zeigt sich gesprächsbereit. «Wir streben eine einvernehmliche Lösung an», so Patrick Kircher.

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