Dieser Anblick wird dem Vater eines jungen Schweizers (18) sicherlich keine Freude bereiten: Die Stossstange seines weissen Maseratis liegt verbogen auf der Strasse, die Seitentüren sind eingedrückt, die Motorhaube kaputt. Kurz: Der Bolide hat einen Totalschaden.
Passiert ist es am Dienstagabend gegen 21.40 Uhr. Der Junglenker braust auf der Grüzefeldstrasse in Winterthur stadtauswärts. Er will abbiegen, drückt aufs Gaspedal.
Zeitgleich steht Linus B.* (34) an der Bushaltestelle Eishalle, nur wenige Meter entfernt. Er ist auf dem Heimweg von der Arbeit und wartet auf den Bus. B. ist fixiert auf sein Handy. «Ich scrollte gerade meine Emails durch, da hörte ich ein Quietschen. Als ich aufblickte, fuhr dieser weisse Maserati auf dem Trottoir direkt auf mich zu!», erzählt er BLICK.
«Ich stand völlig unter Schock»
Linus B. nimmt sofort die Beine in die Hand. Er hastet über die Strasse auf das gegenüberliegende Trottoir. «Ich hechtete in ein Gebüsch. Schliesslich wusste ich ja nicht, ob der Wagen noch unkontrolliert weiterrollt.»
Offenbar hat der Junglenker in der Kurve die Kontrolle verloren und steuerte auf Linus B. zu. Nachdem sich dieser retten konnte, kracht der Bolide ins Bushüsli. Ramponiert kommt er auf der Strasse zum Stillstand. «Ich stand völlig unter Schock», so B.
Auch der Maserati-Fahrer und sein Beifahrer kommen mit dem Schrecken davon, wie Michael Wirz, Sprecher der Stadtpolizei Winterthur, BLICK mitteilt. Direkt neben der Unfallstelle findet ein Eishockeymatch statt. Die dortigen Rettungskräfte haben den Crash gesehen – und eilen zu Hilfe.
Mehrere zehntausend Franken Schaden
Linus B.: «Zum Glück ging es uns allen gut. Der junge Mann am Steuer war schon zuvor ausgestiegen und hatte sich vergewissert, dass ich unverletzt bin.»
Anders das Bushaus und der weisse Flitzer: Beide sind demoliert. Die ausgerückte Polizei schätzt den Schaden auf «mehrere zehntausend Franken». Der Maserati gehöre dem Vater des Fahrers, bestätigt Sprecher Wirz weiter. Die Strasse musste vorübergehend gesperrt werden. Auch der Busverkehr der entsprechenden Linien war zwischenzeitlich eingeschränkt.
Linus B. ist im Nachhinein einfach nur froh, dass er sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Gegen den Maserati-Fahrer möchte er keine Schritte einleiten. Er sagt: «Das ist nicht nötig, mir gehts ja gut.» (hah)
* Name geändert
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