Die Vorwürfe gegen Sylvia* (25) und Jan F.* (34) sind happig: Das Ehepaar soll am 7. April an der Seepromenade von Rapperswil SG ein Blutbad angerichtet haben! Augenzeugen beobachten, wie Sylvia F. auf den Aussenplätzen eines Restaurants auf den Chef de Service (44) losgeht.
Als ein weiterer Kellner und Restaurantbesitzer P. F.* (53) zu Hilfe eilen, zückt Jan F. ein Messer – und sticht auf die Männer ein. Bilanz: Drei teils lebensgefährlich verletzte Restaurant-Angestellte.
Sie ist auf freiem Fuss, er sitzt weiter in U-Haft
Danach flüchtet das Ehepaar im Tumult. Die beiden können aber noch in der gleichen Nacht an ihrem Wohnort verhaftet werden. Jan F. sitzt seither in U-Haft. Die Vorwürfe: Versuchte vorsätzliche Tötung, Körperverletzung, Raub und Erpressung. Seine Frau ist mittlerweile wieder frei – sie gilt nur als Mittäterin.
Einmal pro Woche darf sie ihren Mann im Gefängnis besuchen. «Er ist meine Sonne. Ich habe noch nie einen so guten und positiven Menschen getroffen!», beschreibt sie ihn. Und behauptet: «Wir sind unschuldig!»
Die Hobby-Boxerin bereut ihre Faustschläge nicht: «Das war mein Überlebensinstinkt.» Laut Sylvia F. sei es das Restaurant-Personal gewesen, welches zuerst auf sie und Jan losgegangen sei. «Wir wurden mit Mord bedroht und haben im Schock unsere Leben verteidigt!», so die Frau. Ein Motiv für diese dreiste Behauptung liefert sie nicht.
Eine Morddrohung für 120 Franken?
Dafür steht ein wenig vorteilhafter Verdacht gegen sie im Raum: Job-Frust! Sylvia F. hatte kurz vor dem Blutbad in dem besagten Restaurant als Kellnerin zur Probe gearbeitet. Ihr Engagement soll derart schlecht gewesen sein, dass sie vorzeitig nach Hause geschickt wurde. Danach soll Jan F. unter Drohungen Lohn für die paar Stunden eingefordert haben.
Wenige Tage später kehrt das Paar im Restaurant ein, und die Situation eskaliert. BLICK weiss: Wie seine Gattin streitet Jan F. alles ab. Er sei das erste Opfer des Abends gewesen, habe einen Schlag auf sein linkes Auge kassiert, lautet seine Version. Zudem bestreitet er in den Befragungen die Messerstiche. Aller Zeugen zum Trotz.
* Namen geändert