Die zierliche Lesebrille, die schmächtige Postur und die feine Ausdrucksweise des Angeklagten Bruno F.* (54) passen so überhaupt nicht zur Tat, die gestern vor dem Bezirksgericht Bülach verhandelt wurde.
25-mal hat der selbständige Maler mit einem 39,5 Zentimeter langen Metzgermesser auf seine Ex-Freundin Maria D.* († 40) eingestochen. Auch als sie schon am Boden lag. Danach schloss Bruno F. die Wohnung in Dietlikon ZH ab und fuhr mit seinem Auto davon.
Nach zwei Stunden stellte er sich – weil er es nicht geschafft hatte, sich umzubringen. Er wollte gegen eine Wand fahren, sagte er gestern. Unterdessen verblutete Maria D. in der Wohnung.
Vor Gericht bestätigte Bruno F. die Darstellung der Anklage. Nur mit der Einstufung der Tat als Mord war er nicht einverstanden. Er habe im Affekt gehandelt. «Ich dachte an nichts, als ich das Messer holte», sagte er. «Ich wollte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht töten.»
Das Messer versteckte er hinter seinem Rücken im Hosenbund. Der Verteidiger plädierte gestern auf Totschlag, die Staatsanwältin auf Mord.
Zum tödlichen Streit kommt es am 13. April 2014, als Maria D. Kleider aus der Wohnung von Bruno F. holt. «Ich wollte mit ihr darüber reden, dass sie noch immer nicht die Post umgeleitet und die Wohnadresse abgemeldet hatte. Sie begrüsste mich nicht einmal, sondern ging wortlos an mir vorbei.» Das sei so respektlos gewesen, da sei er in die Küche gegangen und habe das Messer geholt.
14 Tage vor der Tat machte er telefonisch mit ihr Schluss, weil er auf Facebook entdeckte, dass sie einen neuen Freund hatte. «Von da an haben wir nur noch per SMS kommuniziert. Sie schlief auch nicht mehr bei mir.»
Zweimal noch kommt Maria D. bei Bruno F. vorbei, um ihre Sachen zu holen. Zweimal geht alles gut. Beim dritten Mal brennen ihm die Sicherungen durch.
«Ich weiss nicht, wie es so weit kommen konnte»
«Ich konnte mich nicht steuern. Ich weiss nicht, wie es so weit kommen konnte», sagte Bruno F. «Ich bin eigentlich der friedlichste Mensch der Welt.»
Am Schluss der Verhandlung entschuldigte er sich bei den Angehörigen seiner Ex-Freundin: «Es tut mir so leid, was ich getan habe. Wenn ich könnte, würde ich es ungeschehen machen. Ich bin fassungslos, dass ich eine solche Tat verüben kann. Sie war meine Traumfrau, ich habe mein ganzes Leben auf sie ausgerichtet.»
Ihre Ablehnung sei nur schwer zu ertragen gewesen. Die ganze Sache habe ihn depressiv gemacht Das Bezirksgericht verurteilte Bruno F. wegen Mordes zu zwölf Jahren Gefängnis.
* Namen der Redaktion bekannt
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