Srdjan Kevresan (43) ist ein grosser, kräftiger Mann mit Bart, langen Haaren und Bikerkutte. Doch als er über seinen jüngeren Bruder spricht, kämpft er mit den Tränen: «Unsere Familie hat das Töfffahren im Blut und in den Genen.»
Vor zwei Wochen starb Daniel Kevresan (†29). Bei seiner grossen Passion. Es ist kurz vor 2 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag, als der Töfffahrer mit seiner Yamaha Royal Star in Birmensdorf ZH in eine Strassenlaterne kracht. Als die Rettungskräfte eintreffen, ist Daniel bereits tot (BLICK berichtete).
Der letzte gemeinsame Abend
Der ältere Bruder führt aus: «Daniel war an jenem Abend bei uns zum Grillieren.» Die Brüder geniessen den gemeinsamen Abend, lachen Tränen. Ein Abend, den er nie vergessen werde – es war ein Abend des Abschieds.
Nach Mitternacht: Srdjan rät Daniel, nicht mehr nach Hause zu fahren. «Er hatte keinen Alkohol getrunken. Aber die Strassen waren nass. Ich sagte ihm, er solle bei mir übernachten.» Doch: «Daniel meinte nur, ich solle mir keine Sorgen machen. Er würde mir eine Whatsapp-Nachricht schicken, sobald er zu Hause sei.»
Der grosse Bruder schluckt: «Ich habe keine Whatsapp mehr erhalten!» Srdjan Kevresan verbringt eine unruhige Nacht.
Frühmorgens klingelt plötzlich die Polizei
Am nächsten Tag klingelt es frühmorgens bei Srdjan. Der grosse Bruder erinnert sich: «Zwei Polizisten kamen in die Wohnung hoch. Meine Frau fragte spasseshalber, ob wieder etwas mit dem Töff vorgefallen sei.» Der Polizist bejaht. «Dann stellte meine Frau die Frage, ob Daniel noch lebe – wieder scherzend. Der Polizist schüttelte den Kopf und sagte Nein.» Srdjan, der kräftige Biker, bricht zusammen.
Seit dem Unfall sind zwei Wochen vergangen. Srdjan Kevresan zeigt BLICK den Traueraltar, den er für seinen Bruder errichtete: Blumen, Kerzen, Bilder. Auf dem grossen Foto sieht man einen lachenden jungen Mann. «Das ist der Dani. Nur ein Töff fehlt noch. Er war eine gute Seele, ein lustiger Mensch, der sein Leben in vollen Zügen genoss.»
Sein Bruder verspricht: «Wir werden Daniel nie vergessen. Er wird immer mit uns mitfahren.»