BLICK an der #KeLoscht-Schüler-Demo
«Wenn sich nichts ändert, demonstrieren wir weiter»

Hunderte Schüler versammelten sich heute am Zürcher Bürkliplatz, um gegen Sparprogramme bei der Bildung zu protestieren. BLICK war bei der friedlichen Kundgebung dabei.
Publiziert: 05.04.2017 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:23 Uhr
Marijana Zeko und Johannes Hillig

Lohnkürzungen fürs Lehrpersonal, Zwangsferien, Streichung von Freifächern und Erhöhung der Schülerzahlen – so könnte die Zukunft an Schweizer Schulen aussehen. 

Dagegen protestierten heute schweizweit Schüler. Bei der friedlichen Kundgebung in Zürich, die Punkt 14 Uhr startete, gab es Musik, Gelächter und wichtige Botschaften der Organisatoren und Schüler. Gemeinsam machten sie sich um 15 Uhr auf den Weg zum Helvetiaplatz nahe der Langstrasse in Zürich.

BLICK hat mit einigen Schülern gesprochen.

Anna-Sofia Schaller (18), Schülerin aus Zürich
Foto: Marijana Zeko
Anna-Sofia Schaller (18), Schülerin aus Zürich
Foto: Marijana Zeko

Anna-Sofia Schaller (18), Gymnasiastin aus Zürich, findet, dass man bei der Bildung keinesfalls sparen sollte: «Ein wohlhabendes Land wie die Schweiz sollte ihre wichtigste Ressource – die Bildung – schonen.» Man soll viel lieber in anderen Bereichen, zum Beispiel «beim Militär» sparen. 

Durch die Demo möchten die Schüler auf die Problematik aufmerksam machen. 

Ob denn eine Demo sinnvoll sei, um darauf aufmerksam zu machen, fragt BLICK. «Ich glaube schon. Durch eine Demo wird das Anliegen realer. Man sieht, dass die Schüler von den Sparmassnahmen am direktesten betroffen sind.»

Jonas Kampus (18), Kanti-Schüler und Präsident der Schülerorganisation ZSO, hat die Zürcher Demo gemeinsam mit anderen engagierten Schülern aus dem Kanton organisiert. Die Vorbereitungen starteten nach den Sportferien – auf Nachfrage des Verbands Luzerner Schülerorganisationen (VLSO). Daraus hat sich dann eine schweizweite Aktion entwickelt. Die Demos fanden fast gleichzeitig in Luzern, Zürich, Aarau, Basel und Genf statt. 

«Die Demo soll gewisses Interesse in der Bevölkerung wecken – ein Zeichen setzen. Sparen in der Bildung ist falsch, da wir ein ganz wichtiger Teil der Gesellschaft sind», so Kampus. 

«Ich finde jedoch nicht, dass man in anderen Bereichen Kürzungen machen sollte. Alle Bereiche sind genau gleich wichtig, wie die Bildung», fügt er hinzu. Man müsse die Ressourcen gut einteilen.

Jonas N. (21), angehender PH-Student & Juso-Aktivist aus dem Kanton Zürich
Foto: Marijana Zeko
Jonas N. (21), angehender PH-Student & Juso-Aktivist aus dem Kanton Zürich
Foto: Marijana Zeko

Der angehende Lehramtsstudent Jonas N. (21) aus Zürich teilt dieselbe Meinung. «Das Geld für die Bildung ist eigentlich da. Es ist aber eine Frage der Umverteilung. In der Schweiz hat es so viele Reiche – und die werden immer reicher. Diese kriegen viele Steuergeschenke – auch Unternehmen –, was dann bei der Bildung spürbar ist. Ich finde, dass die Steuervorteile rückgängig gemacht werden sollten. Dort müsste angesetzt werden.»

Timothy Oesch (17), Mediensprecher der Zürcher Schülerorganisation ZSO ist erfreut über das grosse Interesse am Schülerprotest. 

«Mit dieser Demonstration wollen wir uns Gehör verschaffen. Und wenn sich nichts ändert, dann werden wir weitere Aktionen planen.» Auch viele Lehrer unterstützten die jungen Aktivisten. Es geben jedoch vereinzelte, die dagegen seien. Doch öffentlich hätte sich niemand dagegen geäussert. 

Auch er findet, dass Bildung eine wichtige Ressource ist: «Spart man an der Bildung, spart man auch an der Zukunft. Das ist nicht in Ordnung für uns.» (maz) 

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