Bettwanzen-Alarm!
«Darum hats gejuckt»

Bettwanzen verseuchen einen Wohnblock im Quartier Wollishofen (BLICK berichtete). Gestern sollte den unliebsamen Mitbewohnern der Garaus gemacht werden. Kammerjäger rückten an, um das ganze Ausmass des Befalls festzustellen. Ein Spürhund wurde zudem in fast jeder zweiten Wohnung fündig.
Publiziert: 04.12.2015 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:58 Uhr
Mit Kammerjäger und Spürhund gegen die Schädlingsplage
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Bettwanzen-Alarm:Mit Kammerjäger und Spürhund gegen die Schädlingsplage
Von Michael Sahli

Christian Zehnder (39), oberster Schädlingsbekämpfer der Firma Ratex, fasst nach zwei Stunden Detektivarbeit zusammen: «Von den 15 Wohnungen sind sieben befallen, also fast jede zweite.» Hinzu kommt die Waschküche: Von dort haben sich die Tierchen wohl von Wäsche zu Wäsche übertragen und sich munter im Block verteilt.

Bei Mieter Solomon Tesfamichael (34) haben sich die Blutsauger im Schlafzimmer eingenistet, sogar unter der Matratze. «Jetzt weiss ich immerhin: Darum hats gejuckt», sagt er. Mit den Wanzenstichen ist nicht zu spassen: Daraus können üble Entzündungen entstehen.

Solomon Tesfamichael teilte sein Bett mit den Parasiten. Sogar hinter der Steckdose verkrochen sich die Bettwanzen.
Foto: Siggi Bucher

Für das Aufspüren der Bettwanzen ist Daniela Salg (50) von der Firma Dog’s Spirit zuständig. Sie hat drei Hunde dabei, die auf das Erschnüffeln der Parasiten spezialisiert sind. Nach 15 Minuten müssen sich die Spürnasen abwechseln. «Dann sind sie erschöpft und brauchen eine Pause», erklärt die Hundeführerin.

Gute Riecher: Daniela Salg mit ihren drei Spürhunden.
Foto: Siggi Bucher
Ein Spürhund schnüffelte sich durch die Betten der Bewohner. In fast jeder zweiten Wohnung wurde die Supernase fündig.
Foto: Siggi Bucher

Nachdem die Wanzen ausfindig gemacht sind, geht es an ihre Bekämpfung. Ratex-Mitarbeiter Hanspeter Schläpfer (50): «Weil viele Bettwanzen gegen Chemie resistent wurden, wenden wir ein thermisches Verfahren an.»

Konkret: Zuerst muss ein befallenes Zimmer hermetisch abgedichtet werden. «Sonst verkriechen sich die Wanzen einfach», so Zehnder. Danach muss der Raum 24 Stunden auf 60 Grad aufgeheizt werden, um die Plagegeister zu töten.

Unter und auf der Matratze: Kammerjäger Hanspeter Schläpfer ist fündig geworden.
Foto: Siggi Bucher

Die Kosten von etwa 1500 Franken pro Zimmer übernimmt in diesem Fall der Vermieter, auch weil das ganze Haus befallen ist. Schleppt man die Tiere etwa aus den Ferien ein und ist als Einziger betroffen, muss man die Kosten selber tragen.

Die Mieter freuen sich auf ruhigere Nächte. «Ich bin froh, dass der Spuk nun endlich ein Ende hat», sagt Mehmet Atilgan (40). Denn: «Langsam begann es mich auch zu kribbeln, obwohl bei mir gar keine Wanzen gefunden wurden.»

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