Berüchtigte Eritreer-Familie sorgt auch am neuen Wohnort für Ärger
«Ihr Bub hat mich angespuckt»

In Hagenbuch ZH sorgte die Flüchtlingsfamilie für einen Bürgeraufstand. Seit Januar wohnt sie in Andelfingen ZH in einer Vierzimmerwohnung. Und seither ist auch dort nichts, wie es einmal war.
Publiziert: 25.06.2017 um 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:40 Uhr
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Empört – Garagenchef Paul Hunsperger: «Der Bub schlich um meine Autos.»
Foto: Toini Lindroos
Romina Lenzlinger (Text) Toini Lindroos (Fotos)

Ein dreistöckiges Einfamilienhaus am Rande von Andelfingen ZH. Der Vorplatz ist sauber und aufgeräumt. Auf den ersten Blick wirkt die Liegenschaft wie jede andere in der Gemeinde.

Doch das Bild trügt. An den meisten Tagen liegen Schuhe, Kleider, Abfall, Velos und Trottinets vor der Tür und im Quartier. Es sind die Sachen der berüchtigten siebenköpfigen Eritreer-Flüchtlingsfamilie aus Hagenbuch ZH. Nach monatelanger Suche nach einer neuen Bleibe bewohnt die Familie seit Januar eine Vierzimmerwohnung für 1950 Franken in Andelfingen ZH – und seither ist auch im kleinen Dörfchen an der Thur nichts mehr, wie es einmal war. Die Eritreer haben es wie am Vorort auch hier in kurzer Zeit geschafft, den Zorn der Nachbarn auf sich zu ziehen. «Die Familie macht das Wohnen hier zur Qual», sagt eine Nachbarin. Anwohnerin Priska Zulauf (52) klagt: «Sie sind rotzfrech und lärmen bis spät in die Nacht, lassen alles liegen und machen alles kaputt.»

Die Sicherheit der Kinder ist in Gefahr

Die Mutter ist mit der Erziehung heillos überfordert – obwohl nur noch der zweitälteste Sohn und die beiden Jüngsten bei ihr wohnen. Die anderen Geschwister haben die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) fremdplatziert, ein Bub kommt nach den Sommerferien zurück in die Obhut seiner Mutter. Immerhin: Betreuten im September 2014 in Hagenbuch noch insgesamt sieben Erzieher die Familie, sind es inzwischen noch zwei.

Die Sicherheit der Kinder ist in Gefahr. So spielen der Dreijährige und seine Geschwister laut Anwohnern stundenlang an der Hauptstrasse. Unweit des Flusses. «Der Kleinste rast blindlings auf seinem Trottinett auf die dicht befahrene Hauptstrasse, wir warten nur, bis etwas passiert», sagt Anwohner und Garagist Paul Hunsperger (52). Er erzählt: «Ihr Bub schlich um meine Autos, bespuckte sie. Als ich ihn ermahnte, spuckte er auch mich an!»

Die Kinder werden mit Taxis heimgebracht

Besonders schlimm ist die Situation am Wochenende, wenn die restlichen vier Geschwister nach Hause kommen. «Die Kinder werden von Taxis heimgebracht und wieder abgeholt», sagt Hunsperger. «Die Mutter geht derweil am Wochenende mit der Ältesten alleine in den Ausgang, während die Kinder daheim wüten.»

Die Mutter lässt dem BLICK via einen Kollegen ausrichten, dass sie sich der Gefahren bewusst sei. Ihr gefalle es in Andelfingen, aber sie möchte gerne eine grössere Wohnung. Weg von der gefährlichen Strasse und der Thur.»

«Es ist unsere Pflicht Flüchtlinge bestmöglich zu integrieren»

Die Kesb will zu den neuen Vorwürfen nichts sagen. Anders als in Hagenbuch, wo die Gemeinde nicht gewillt war, die Kosten zu tragen, erhält die Familie in Andelfingen Rückendeckung. «Es ist unsere Pflicht, Flüchtlinge bestmöglichst zu integrieren. Wir sind aber bemüht, die Kosten für die Öffentlichkeit möglichst tief zu halten», sagt Vizepräsident Peter Müller.

Kesb schaltete sich ein

Im September 2014 sorgte die siebenköpfige Flüchtlingsfamilie aus Hagenbuch ZH für nationale Schlagzeilen. Weil die Integration scheiterte, sorgten sich die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) um die Familie.

Sieben Sozialpädagogen

Mit zeitweise sieben Sozialpädagogen. Sie gingen mit der Mutter einkaufen und putzten die Wohnung. Vier der sieben Geschwister wurden in einem Heim platziert.

Bald aber wollte die Gemeinde die Kosten von mehreren Zehntausend Franken pro Monat nicht mehr berappen. Gemeindepräsidentin Therese Schläpfer (SVP) drohte mit einer Steuererhöhung. In der Folge lehnte die Gemeindeversammlung aus Protest das Budget 2015 ab.

Das Haus der Flüchtlingsfamilie in Andelfingen. Sie wohnen im oberen Stock.
Toini Lindroos

Im September 2014 sorgte die siebenköpfige Flüchtlingsfamilie aus Hagenbuch ZH für nationale Schlagzeilen. Weil die Integration scheiterte, sorgten sich die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) um die Familie.

Sieben Sozialpädagogen

Mit zeitweise sieben Sozialpädagogen. Sie gingen mit der Mutter einkaufen und putzten die Wohnung. Vier der sieben Geschwister wurden in einem Heim platziert.

Bald aber wollte die Gemeinde die Kosten von mehreren Zehntausend Franken pro Monat nicht mehr berappen. Gemeindepräsidentin Therese Schläpfer (SVP) drohte mit einer Steuererhöhung. In der Folge lehnte die Gemeindeversammlung aus Protest das Budget 2015 ab.

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