Die parteilose Opfiker Sozialvorsteherin Beatrix Jud ist vor rund einer Woche in die Schlagzeilen geraten. Ihr wurde vorgeworfen, IV-Leistungen erschlichen zu haben. Kritisiert wurde auch, dass sie ihren Lebensmittelpunkt nicht wirklich in Opfikon habe, da ihr Ehemann in Reinach BL wohnt.
An seiner ordentlichen Sitzung heute Mittwoch hat der Bezirksrat sich neben andern Geschäften auch der Wohnsitzfrage von Beatrix Jud angenommen. Diesbezüglich seien weitere Abklärungen nötig, sagte Peter Dürsteler zur sda.
Zunächst wolle der Bezirksrat Beatrix Jud das rechtliche Gehör gewähren und ihre Sicht der Dinge hören. «Erst dann kann der Bezirksrat die Gesamtumstände in Sachen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt würdigen.»
Unter Umständen könnte Jud ihr Amt abgeben müssen. Denn für Stadt- oder Gemeinderäte gilt, dass sie den Wohnsitz an dem Ort haben, wo sie politisieren.
Diese Regelung war vor drei Jahren in der Opfiker Nachbargemeinde Wallisellen FDP-Bauvorstand Urs Remund zum Verhängnis geworden: Weil er sein Haus rund 60 Meter von der Walliseller Grenze entfernt auf Dietlikoner Boden gebaut hatte, musste er seinen Posten abgeben.
Jud ist seit 2010 in einem Teilzeitpensum Sozialvorsteherin in Opfikon. 2014 wurde sie im Amt bestätigt. Jud war ursprünglich Mitglied der SP, wechselte dann in die SVP Opfikon, von der sie jedoch 2014 ausgeschlossen wurde. Auf ihrer Website bezeichnet sie sich als «Sympathisantin SVP Kanton Zürich und SVP Schweiz». (SDA)