35 Jahre lang sass Hugo Portmann (58) wegen mehrfaches Bankraubs und Geiselnahme im Gefängnis. Dreimal brach er aus, konnte aber kurze Zeit später jeweils wieder gefasst werden.
Am 16. Juli wird er nun regulär aus der Haft entlassen (BLICK berichtete). Die Sendung «Rundschau» von SRF hat ihn auf seinem letzten Freigang vor dem Ende seiner Strafe begleitet.
«Ich habe Menschen psychisch geschadet»
«Ich war eigentlich ein Idiot», sagt er zur Sendung. «Ich hätte eine Bank gründen und mit Boni ausrauben sollen, dann hätte ich keinen einzigen Tag im Gefängnis verbracht.»
Was er getan habe, sei aber natürlich ein Fehler gewesen, sagt er weiter. «Das war ein kriminelles Delikt, und ich habe Menschen psychisch geschadet.» Das dürfe man nicht verharmlosen.
Der Bankräuber weckt das Interesse seiner Mitmenschen
Dennoch wecke der 58-Jährige grosses Interesse bei anderen Menschen, berichtet das SRF. Im Jahr 2012 heiratete er eine Frau, die sich in sein Bild aus einer Zeitung verliebt hatte. Die Ehe sei aber mittlerweile in die Brüche gegangen.
Und auch die Verkäuferinnen in einem Computer-Shop, den er auf seinem Freigang betritt, sind von Portmann fasziniert. Sie fragen ihn über sein Leben im Gefängnis aus und legen ihm ans Herz, dass er unbedingt ein Buch darüber schreiben und sie wieder im Laden besuchen solle.
Nach seiner Entlassung im Juli beginnt für den 58-Jährigen ein neues Leben. Das werde unspektakulär, sagt er der «Rundschau». Er werde in seiner kleinen 1-Zimmer-Wohnung leben und seinen Job als Müllmann in der Stadt Zürich erledigen.
Die «Rundschau» mit dem Beitrag über Hugo Portmann wird heute Abend um 20.55 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt. (krj)