Hugs Roman überzeuge durch seine Originalität, seine kühne Konstruktion und den ebenso verantwortungsbewussten wie fantasievollen Umgang mit gesellschaftlichen Fragen, schreibt die Schweizerische Schillerstiftung am Donnerstag in einer Medienmitteilung.
In «Tiefenlage» schliessen sich fünf Menschen aus Ost und West zusammen, um das Wissen über die atomaren Gefahren aufzubewahren. Die Idee, erzählte die Schriftstellerin beim Erscheinen des Buches (2021) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, kam ihr bei einem Besuch im Felslabor von Mont Terri im Jura.
Ein Führer habe erläutert, dass die technischen Fragen mehr oder weniger gelöst seien. Offen sei allerdings das Problem der Erinnerung, habe er gesagt und die Idee eines Klosters als Wissensspeicher aufgebracht. «Dass eine religiöse Institution als rettende Idee auftaucht, das ging mir nicht mehr aus dem Kopf», sagte die Schriftstellerin.
Annette Hug studierte Geschichte und «Woman and Development Studies», war als Dozentin und Gewerkschaftssekretärin tätig und lebt seit 2015 als freie Autorin in Zürich. «Tiefenlager» ist ihr viertes Buch. Sie schrieb ausserdem «Wilhelm Tell in Manila», wofür sie 2017 mit dem Schweizer Literaturpreis des Bundesamts für Kultur ausgezeichnet wurde, sowie Reportagen und Kolumnen.
Der mit 10'000 Franken dotierte ZKB Schillerpreis wird jährlich durch die Zürcher Kantonalbank auf Vorschlag des Stiftungsrates der Schweizerischen Schillerstiftung vergeben. Geehrt werden in Zürich lebende Autorinnen und Autoren für Werke von herausragender literarischer Qualität. Die Preisübergabe findet am 3. Juni statt.
(SDA)