Aus Spargründen
Zürcher Kantonspolizei harmonisiert Verkehrssicherheits-Lektionen

Die Kantonspolizei Zürich streiche aus Spargründen einen Teil ihrer Verkehrssicherheits-Lektionen in den Schulen, hiess es in einem Brief an die Schulen. Die SP reichte deswegen eine Anfrage an den Regierungsrat ein - zieht diese aber wohl wieder zurück.
Publiziert: 26.06.2024 um 12:10 Uhr
|
Aktualisiert: 26.06.2024 um 16:01 Uhr
Aus Spargründen streicht die Kantonspolizei einen Teil ihrer Präventionsarbeit an Schulen. (Archivbild)
Foto: STR
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Das "bewährte Grundangebot" bleibe bestehen, hiess es in einem Brief der Kantonspolizei an die Schulen. Bei den Zusatzleistungen müsse jedoch gespart werden. Diverse Schulen fragten nach, was das bedeute.

Allerdings ist dieser Brief bereits überholt, wie Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) am Mittwochmittag gegenüber Keystone-SDA sagte. Die Kantonspolizei verschickte einen zweiten Brief, in dem nur von "Harmonisierung der Präventionstätigkeit" die Rede ist.

Gemäss dem ersten Brief sollten Auffrischungs-Lektionen im Kindergarten, die Fussgängerausbildungen in der 1. Klasse, Instruktionsfahrten für Schulwege sowie die Lektionen an Berufs- und Berufsfachschulen gestrichen werden. Die Lehrlinge würden während ihrer Ausbildungszeit so nicht mehr von Polizeimitarbeitenden auf die Folgen von Alkohol und Drogen am Steuer aufgeklärt.

Davon steht im neuen Brief nichts mehr. Neu heisst es etwa, dass bei Bedarf und gegenseitiger Absprache auch an Berufsschulen Präventionsarbeit bei Verkehrssicherheit und Kriminalprävention geleistet wird.

Ziel des harmonisierten Unterrichtsangebots sei, aktuelle verkehrs- und kriminalpolizeiliche Themen alters- und stufengerecht zu vermitteln. Die "wertvolle Unterrichtszeit" könne besser genutzt, Doppelspurigkeiten vermieden und den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schülern besser Rechnung getragen werden, heisst es im Brief.

Der im ersten Brief angekündigte Abbau bei der Präventionsarbeit schreckte die SP auf. Sie wollte in einer Anfrage vom Regierungsrat wissen, wie er den Abbau beurteilt und was die Folgen für die Kinder und Jugendlichen seien. Am Mittwoch wurde der Vorstoss publiziert.

Der neue Brief ändert nun zumindest den politischen Prozess: Nach der Intervention des Sicherheitsdirektors zeigte sich Erstunterzeichner Christoph Fischbach (SP, Kloten) gewillt, die Anfrage nächsten Montag zurückzuziehen.

Die Kantonspolizei wollte am Mittwochmorgen auf Anfrage von Keystone-SDA keinen Kommentar abgeben. Die Polizei werde sich bis zum Abschluss des politischen Prozesses nicht zu diesem Thema äussern.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?