«Verursacher wurde viermal gegen die Tunnelwand geschleudert»
1:02
Unfall im Gubrist:«Verursacher wurde viermal gegen Tunnelwand geschleudert»

«Aus Angst vor seiner Frau»
Türke (34) crasht mit 259 km/h im Gubristtunnel

Mit einem PS-starken Mercedes donnerte ein Türke im Dezember 2021 über die Schweizer Autobahn. Am Ende baute der betrunkene Raser einen Unfall. Dafür wurde er nun verurteilt. Vor Gericht erklärte er die Hintergründe.
Publiziert: 01.12.2022 um 14:47 Uhr
|
Aktualisiert: 01.12.2022 um 16:47 Uhr
1/6
Das Ende der Raserfahrt vom 5. Dezember: Ein Türke knallte mit einem Mercedes in einen Ford Fiesta.
Foto: BRK News

Er war mit einem Affenzahn unterwegs. Am frühen 5. Dezember 2021 gab ein Türke (34) in einem Mercedes C63 AMG (482 PS) ordentlich Gas. Er donnerte betrunken und bekifft über die A1. Die irre Raserfahrt endete mit einem Unfall. Als der Mann mit 259 km/h durch den Gubristtunnel fuhr, knallte er mit voller Wucht in das Heck eines Ford Fiesta mit drei Frauen an Bord.

«Das Verursacherfahrzeug wurde dann noch viermal gegen die Tunnelwand katapultiert und kam dann schwer beschädigt zum Stillstand», sagte Marc Besson von der Kantonspolizei Zürich damals zu Blick. Die drei Frauen im Ford Fiesta wurden verletzt, eine von ihnen schwer. Auch der Mercedes-Fahrer wurde verletzt.

Für die Raserfahrt stand der Türke nun vor dem Bezirksgericht Dietikon. Mit dem Urteil: Dreieinhalb Jahre Knast plus Landesverweis von sechs Jahren. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Der 34-Jährige befindet sich im Ausland und kam für den Prozess nicht zurück in die Schweiz. Über seinen Anwalt liess er aber erklären, wie es zu dieser irren Autofahrt gekommen sei. Und zwar habe er aufs Gas-Pedal gedrückt «zwecks Vermeidung von Eheproblemen», führte sein Verteidiger laut «Tages-Anzeiger» aus.

«Er wollte keinen Temporausch ausleben»

Seine Ehefrau sei an diesem Dezember-Abend im Ausgang gewesen. Dass seine Frau nicht zu Hause ist, wollte er gleich nutzen, um sich ebenfalls ins Nachtleben zu stürzen. Dabei habe er sich wohl mit der Zeit verschätzt und wollte so schnell wie möglich wieder zu Hause sein – und zwar vor seiner Frau.

Sein Verteidiger stellte vor Gericht klar: «Er wollte keinen Temporausch ausleben, sondern handelte aus Angst vor seiner Frau.» Mittlerweile ist das Paar übrigens nicht mehr zusammen. Die Ehe ist geschieden.

Das Gericht folgte nicht der Argumentation der Verteidigung. Einen Streit mit der eigenen Frau zu vermeiden, sei kein Grund, um über die Autobahn zu rasen. (jmh)

Fehler gefunden? Jetzt melden