Handelt es sich nicht um einen tragischen Unfall – sondern um ein Tötungsdelikt? Am Mittwoch um kurz vor 8.30 Uhr stürzte eine 29-jährige Eritreerin aus einem Zürcher Tram am Bahnhof Wollishofen. Das stadteinwärts fahrende Tram der Linie 7 stand still, als die Frau beim Öffnen der Türen aus dem Fahrzeug fiel.
Beim Sturz verletzte sich die Frau am Kopf schwer. «Alles war voller Blut», sagt Stephanie Khangsar, die die Frau versucht hatte aufzufangen, zu «Tele Züri». Die Eritreerin ist offenbar sofort bewusstlos, laut der Stadtpolizei wurde sie «in besorgniserregendem Zustand» ins Spital gebracht. Heute Abend erlag sie dort ihren Verletzungen.
Wie konnte es zu dieser Tragödie kommen? Augenzeugen sind überzeugt: Die Frau wurde geschubst. Sie habe einen Mann gesehen, der die Frau aus dem Tram gestossen habe, sagt Khangsar «Tele Züri». Das Opfer sei «mit einer Riesenwucht» aus dem Fahrzeug gefallen. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befand sich ihren Angaben zufolge ausserdem auch eine Kindergarten-Klasse im Tram, die Zeuge wurde. «Ein Bub hat geschrien: ‹Die Frau ist geschubst worden!›», erzählt Khangsar.
Die Polizei geht dem Verdacht nun nach. Die Detektive hätten den Fokus der Ermittlungen entsprechend angepasst, sagt Marco Cortesi, Sprecher der Zürcher Stadtpolizei. Weiterhin sucht sie nach Zeugen, die den Sturz beobachteten. Ausserdem laufen im Spital medizinische Abklärungen. (lha/cat)