Foto: Flightradar

Auf dem Weg nach Boston
Swiss-Flieger muss wegen WC-Panne umkehren

Auf dem Langstreckenflug von Zürich nach Boston (USA) gingen am Mittwoch Toiletten kaputt. Die Swiss-Maschine musste darum nach zwei Stunden in der Luft nach Kloten zurückfliegen. Ein BLICK-Leser erzählt, was sich an Bord abgespielt hat.
Publiziert: 11.09.2019 um 19:53 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2019 um 20:40 Uhr
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Kaputte Toiletten an Bord einer Swiss-Maschine machten Passagieren auf dem Weg nach Boston einen Strich durch die Rechnung. (Symbolbild)
Foto: PIUS KOLLER

205 Fluggäste wollten am Mittwoch um 13.44 Uhr von Zürich nach Boston (USA) fliegen. Doch nach zwei Stunden drehte die Swiss-Maschine über dem Atlantik um, wie «20 Minuten» berichtet.

Swiss-Mediensprecher Stefan Vasic bestätigt gegenüber BLICK den Bericht. «Grund hierfür war ein technischer Defekt am Abwassersystem, der in der Folge dazu geführt hat, dass ein Grossteil der Toiletten an Bord ausser Betrieb genommen werden musste», sagt Vasic. Obwohl es auch funktionierende Toiletten im Flugzeug gab, habe man sich «aus Komfortgründen zu einer Umkehr nach Zürich entschieden», teilt der Sprecher mit.

«Drei WCs funktionierten noch»

BLICK-Leser Peter A.* (54) war an Bord des Pannenfliegers. «Zwei Stunden nach dem Abflug meldete sich der Flugkapitän völlig unvermittelt und sagte, dass er nicht mehr weiterfliegen könne, weil es unzumutbar sei», sagt A, der zusammen mit seiner Frau nach Boston in die Ferien flog. Weiter hiess es, alle Toiletten auf der linken Seite der Maschine seien ausgefallen.

«Drei WCs auf der rechten Seite funktionierten aber weiter. Meine Frau und ich sassen auf der rechten Seite und waren in dieser Zeit sicher zweimal auf der Toilette. Irgendwann fiel uns auf, dass alle anderen Fluggäste von der linken Seite nach rechts wechselten und darum bildeten sich Schlangen», sagt der 54-Jährige.

Dass sich die Besatzung trotz drei funktionierenden Toiletten entschieden hat, umzukehren, findet A. ärgerlich. «Wenn ich abwäge zwischen weiteren sechs Stunden Flug und paar Minuten länger in der Schlange zu stehen oder umzukehren und erst am nächsten Tag mit einmal umsteigen in Frankfurt in die USA zu fliegen, dann wäre mir die erste Variante lieber. Das ist durchaus zumutbar», sagt er.

Personal in Zürich «heillos überfordert»

Viele Leute an Bord hätten sich ausserdem gefragt, ob die kaputten Toiletten wirklich der wahre Grund für das Umdrehen waren. «Schliesslich haben wir heute den 11. September und es war ein Flug in die USA», so Peter A.

Kurz vor 18 Uhr landete das Flugzeug in Kloten. Dann kam der nächste Ärger. «Einige hofften zunächst, dass die WCs repariert werden und wir dann einige Zeit später wieder starten können. Doch die Dame am Schalter sagte sofort, dass der Flieger heute bestimmt nicht geflickt wird», sagt A.

Das Personal in Zürich sei heillos überfordert gewesen. «Wir mussten fast weitere zwei Stunden warten, bis wir umgebucht werden konnten. Das ist dann einfach nur mühsam und ein verlorener Ferientag wegen nichts», sagt Peter A. (man)

*Name geändert

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