Auch für Blinde geeignet
Die Schweizer Shopping-Revolution kommt aus Wiedikon

In Wiedikon schicken Läden den ­Passanten per App Werbung aufs Smartphone. Das Projekt kommt bei den Gewerblern gut an.
Publiziert: 24.03.2015 um 23:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:43 Uhr
Für die Anzeige der Werbung beim Vorbeigehen braucht es die App.
Foto: ZVG
Von Céline Trachsel

Es geht ganz einfach: Man lädt sich die App «Beacon Zone» aufs Smartphone, aktiviert Bluetooth und flaniert vom Manesseplatz an den Bahnhof Wiedikon. Insgesamt 23 Kleinbetriebe haben beim «Wiedikon Valley»-Testprojekt mitgemacht.

Geht man an einem dieser Läden, Restaurants oder Dienstleiser vorbei, poppt auf dem Bildschirm ein Angebot des Geschäfts auf. Eine Aktion, das Mittagsmenü oder ein Video zu Produkten im Shop.

Weiteres spannendes Feature: der Audio-Guide für Blinde, die dank der App ein Geschäft finden oder auf ein Angebot aufmerksam gemacht werden.

Geschäfte installieren einen Sender

Die Technologie nennt sich iBeacon. Die teilnehmenden Gewerbler installieren in ihrem Geschäft ­einen kleinen Sender, der die Werbebotschaften den Passanten schickt. Die Plattform und App wurde von der Firma Sensebright aus Buchs ZH entwickelt.

Der Pilot läuft seit November 2014. Nach vier Monaten zieht Projektkoordinator Marc Hauser, der ebenfalls in Wiedikon lebt, eine erste Bilanz. «Wir haben tolle Rückmeldungen von den Läden. Sie konnten sich unter­einander vernetzen», sagt er.

So wirbt etwa eine Boutique an der stark frequentierten Birmensdorferstrasse für die Tankstelle in der Binz. Oder die Tankstelle tüftelt dank einem neu geknüpften Kontakt an einem Mobile Payment System, das das Bezahlen per Smartphone an einer Selbstbedienungs-Säule möglich macht.

Unkomplizierte Partner gefunden

«Die teilnehmenden KMU waren sehr agil und haben unkompliziert mitgemacht», sagt Marc Hauser. «Wir brauchten keine unendlich langen Sitzungen. Im Gegenteil – das Projekt hat eine interessante Eigendynamik entwickelt.»

Mit dieser Strategie will er weitermachen. Im April wertet Marc Hauser die Ergebnisse des Pilots aus. «Danach schauen wir, wie es weitergeht und wo in Zürich oder im Rest der Schweiz wir die nächste Beacon-Zone einrichten wollen.»

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