Armando Gutgsell (33) kombiniert Velo und E-Trotti
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Erfindergeist gepackt:Armando Gutgsell (33) kombiniert Velo und E-Trotti

Armando Gutgsell (33) wurde wegen selbst gebasteltem E-Vehikel gebüsst
Velo-Tüftler auf Abwegen

Eine zivile Streife der Stadtpolizei Winterthur stoppte den Zürcher Armando Gutgsell (33) mit seinem selbst gebastelten Elektro-Gefährt. Es kommt eine hohe Busse auf ihn zu. Doch den Erfindergeist lässt er sich von der Strafe nicht verderben.
Publiziert: 10.12.2019 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2020 um 11:10 Uhr
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Auch wenn er das Gefährt offiziell nicht fahren darf, ist Armando Gutgsell (33) stolz auf sein Fahrzeug.
Foto: Beat Michel
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Beat MichelReporter

Der arbeitslose Zürcher ist gerade mit der Renovation des Hauses seiner Eltern beschäftigt, als BLICK ihn besucht. Armando Gutgsell (33) ist der Mann hinter der Polizeimeldung der Stadtpolizei Winterthur. Er fuhr mit bis zu 45 km/h auf einem selbst gebastelten Elektrofahrzeug auf der Schlosstalstrasse. Ohne Typenprüfung, ohne Fahrausweis und unter Verdacht von Drogeneinfluss. Das Vehikel wurde konfisziert.

Mittlerweile durfte er sein Vehikel wieder bei der Polizei abholen. «Ich bin sehr froh, dass ich das Bike wieder habe», sagt Gutgsell zu BLICK. Er führt auf einer benachbarten Privatstrasse das auffällige Gefährt vor. Lautlos gleitet er dahin. Der gelernte Maler hat sich bei BLICK gemeldet, weil ihm die Leser in den Kommentaren wohlgesinnt sind. Er sagt: «Ein Leser nannte mein Gefährt Mountynett. Den Namen werde ich vielleicht übernehmen.»

Die Idee kam beim Basteln am E-Bike

Auf das E-Bike-Basteln kam Gutgsell, nachdem sein E-Trottinett immer wackeliger wurde: «Die Vorderrad-Aufhängung beim Einklapp-Mechanismus war instabil. Das Gerät hatte beim Steuern mehrere Zentimeter Spiel.» Er fixierte darauf den Klappmechanismus: «Das war der Startschuss für den Umbau!»

Als Nächstes konstruierte er auf das Trotti einen Velo-Sitz. Doch auch das war ihm noch nicht komfortabel genug. Er kaufte sich ein Occasionsvelo. Den Motor des Trottinetts baute er aus und montierte ihn an der Stelle des vorderen Zahnkranzes. Nur: Der Motor war nicht stark genug. Bei höherer Geschwindigkeit fiel die Kette vom Zahnrad.

Trotti-Hinterrad auf Aufhängung des Velo-Hinterrads

«Da hatte ich die zündende Idee! Das Hinterrad des Trottis passt auf die Aufhängung des Velo-Hinterrads. Dann ging alles sehr schnell», sagt er begeistert. Die Pedale kamen weg, dafür montierte Gutgsell Fussrasten für die Füsse an das Velo – fertig war das Vehikel.

Auch die Blinker, das Licht und die Motorsteuerung erhalten an dem Gefährt einen festen Platz. Die Geschwindigkeitsbegrenzung überbrückt der Bastler mit einem Kitt, den man im Internet bestellen kann. Er testet das Gefährt auf mehreren Fahrten. Dabei fällt er nicht nur erstaunten Autofahrern und Fussgängern auf.

Zivile Streife stoppt den Tüftler

Als er eines Morgens auf der Schlosstalstrasse in Winterthur fährt, folgt ihm unauffällig ein ziviles Polizeiauto. Sie messen laut Mitteilung 45 km/h. Die Beamten stoppen ihn und konfiszieren sein Gerät.

Armando Gutgsell ist guten Mutes, obwohl eine hohe Busse auf ihn zukommt. Er fuhr das Vehikel ohne Typenprüfung, hatte keine Versicherung und besass den nötigen Fahrausweis nicht. Dennoch: «Ich will das Mountynett vermarkten. Ich habe bereits den Schutz des Designs beantragt – und viele positive Rückmeldungen.»

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