Angriff auf Zürcher Kunsthaus
Hacker sprechen Klartext zu Werken der Bührle-Sammlung

Die Bührle-Ausstellung ist von einem Kunstkollektiv namens KKKK gehackt worden. Wer in der Bührle-Sammlung im Zürcher Kunsthaus einige der QR-Codes mit Informationen zum jeweiligen Werk aufruft, liest ungewohnt Kritisches, wie SRF Kultur am Dienstag berichtete.
Publiziert: 11.07.2023 um 17:27 Uhr
"Der Knabe mit der roten Weste" (1888/90) von Paul Cézanne gilt als Aushängeschild der Sammlung Bührle. Diese selbst hat sich zur Herkunft bisher bedeckt gehalten. Hacker sprechen nun Klartext - über den QR-Code, der dem Werk in der Ausstellung im Kunsthaus Zürich beigestellt ist.
Foto: Handout: Sammlung Bührle

Kunsthaus-Sprecher Björn Quellenberg bestätigt gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass «vier Codes» manipuliert worden seien.

Die entsprechenden QR-Codes leiten nicht auf die Provenienzforschung der Bührle-Stiftung, sondern auf die Homepage von KKKK. Entdeckt worden ist das am vergangenen Wochenende.

Zu dem Cézanne-Gemälde «Der Knabe mit der roten Weste», dem Aushängeschild der Bührle-Sammlung, ist dort zu lesen, dass Bührle in zweifacher Hinsicht vom NS-Regime profitiert habe. Mit Waffenverkäufen machte er ein Vermögen und nutzte die Notlage, in die jüdische Sammlerinnen und Sammler aufgrund ihre NS-Verfolgung geraten waren, zum Aufbau seiner Sammlung.

Historiker bestreiten das nicht. Das Kunstmuseum hat diese Deutlichkeit bis anhin vermissen lassen.

(SDA)

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