«Heute ist ein tieftrauriger Tag»
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Zoo-Direktor Severin Dressen:«Heute ist ein tieftrauriger Tag»

Ruwani (†5) ist tot
Dritter Elefant im Zürcher Zoo am Herpesvirus gestorben

Der Zoo Zürich hat einen dritten Elefanten verloren: Die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani sei am Samstagmorgen am Herpesvirus gestorben, teilte der Zoo mit.
Publiziert: 23.07.2022 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2022 um 15:59 Uhr
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Die Elefantenkuh Ruwani (†5) ist tot.
Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

Schon wieder ist im Zürcher Zoo ein Elefant an Herpes gestorben. Dieses Mal traf es die Elefantenkuh Ruwani (†5), teilt der Zoo mit. Es ist bereits der dritte Elefant, den der Zoo in kurzer Zeit an das Virus verliert.

Die fünfjährige Elefantenkuh starb heute Samstagmorgen an den Folgen der durch das Elephant Endotheliotropic Herpes Virus (EEHV) ausgelösten Erkrankung, teilt der Zoo in einer Mitteilung mit. Ruwani sei der dritte und letzte durch das Herpesvirus akut gefährdete Elefant gewesen.

Im Alter von 2 bis 8 besonders gefährdet

Elefanten seien besonders zwischen dem zweiten und etwa dem achten Lebensjahr dafür anfällig, aufgrund eines Herpesvirenschubs schwer zu erkranken. In dieser Zeit lasse der Schutz durch die Antikörper der Mutter nach und das Immunsystem hat unter Umständen noch keine eigenen Antikörper gebildet.

«Heute ist ein tieftrauriger Tag», sagt Zoodirektor Severin Dressen in einer Videobotschaft. «Einen dritten Elefanten in so kurzer Zeit an dieses gefürchtete Virus zu verlieren, ist ein tragischer Verlust für den Zoo Zürich». Es sei als Zoo besonders frustrierend, «dass wir trotz bester veterinärmedizinischer Versorgung durch das Universitäre Tierspital Zürich machtlos gegen das Virus sind», sagt Dressen weiter.

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Dem Zoo bleiben noch 5 Elefanten

Ruwani habe bis Freitag keine Krankheitsanzeichen gezeigt. In den Tagen davor hatte ihre Virenlast zwischen erhöhten und wieder niedrigeren Werten geschwankt. Grundsätzlich tragen die meisten Elefanten, sei es in Zoos oder in der Wildnis, dieses Herpesvirus in sich. Jungtiere stecken sich wahrscheinlich bei älteren Tieren in der Gruppe an, teilt der Zoo mit.

Regelmässige kurze Kontakte mit dem Virus würden dafür sorgen, dass junge Elefanten im Laufe der Zeit Antikörper dagegen entwickeln. Was effektiv zu einem der gefürchteten Virenschübe bei Elefantenjungtieren führe, sei noch weitgehend unklar. Die erlebten Todesfälle und die intensive medizinische Behandlung der erkrankten Elefanten könnten bei den höchst sozialen Tieren Unruhe auslösen. Dadurch könne das Immunsystem ebenfalls auf die Folgeerkrankung durch das Herpesvirus anfällig werden.

Nach dem Tod Ruwanis ist Farha mit 17 Jahren der jüngste Elefant im Zoo Zürich. Der Zoo geht davon aus, dass für die fünf verbliebenen Elefanten nur ein geringes Erkrankungsrisiko besteht. Die verbleibenden Tiere werden aber weiterhin medizinisch überwacht. (vof)

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