Amok-Alarm auf dem Toni-Areal
Polizei gibt Entwarnung!

Wegen eines Amok-Alarms müssen Kunst-Studenten stundenlang im Toni-Areal in Zürich ausharren. Sie haben sich in den Klassenzimmern verbarrikadiert. Nach über drei Stunden gibt die Polizei Entwarnung.
Publiziert: 04.12.2014 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 13:01 Uhr
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Polizei-Grenadiere durchsuchen die Gänge im Toni-Areal.
Foto: 8989-Leserreporter
Von Claudia Mascherin

«Wir bitten um Aufmerksamkeit: Infolge einer Ausnahmesituation dürfen Sie das Gebäude in keinem Fall verlassen», tönt es am Morgen gegen 8:30 Uhr durch die Lautsprecher der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. «Bleiben Sie in den Räumen oder suchen Sie einen abschliessbaren Raum auf.»

In der Werkstatt verbarrikadiert

Schon vor einer guten Woche gab es auf dem Toni-Areal in Zürich einen Amok-Alarm. Während es sich damals um einen Fehlalarm handelte, scheint es heute ernst zu gelten.

Laut Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, ging die Amok-Meldung per Telefon ein. «Wir gehen von einem Ernstfall aus», so Cortesi am Vormittag an einer improvisierten Medienkonferenz auf dem Areal.

Die Storen der ZHdK werden automatisch geschlossen, die Lichter gelöscht. 100 Polizeigrenadiere in Kampfmontur durchkämmen die 1400 Räume der Schule. Rund 5000 Personen befinden sich zum Zeitpunkt des Alarms im Gebäude.

Blick.ch spricht mit Studentin Alice, während sie mit rund 20 Mitstudenten und dem Lehrer in der Werkstatt sitzt. «Noch sind alle sehr locker. Wir versuchen uns abzulenken, bis wir mehr Informationen kriegen», so Alice kurz nach dem Alarm.

Doch etwas Angst schwebe schon im Raum. Die Türen seien so gut wie möglich verbarrikadiert. «Der Raum ist gross, ich weiss nicht, ob er ganz abgeschlossen werden kann.»

Studenten haben sich unter den Tischen verkrochen

Die Studenten halten sich gegenseitig auf dem Laufenden. «Wir schreiben uns WhatsApp und SMS, unterhalten uns via Social Media.»

Während in der Werkstatt die Stimmung noch relativ ruhig sei, sei sie in anderen Räumen angstgeladen. «Dort harren die Studenten unter den Tischen aus und warten auf weitere Informationen.» Sie habe selbst Angst, Schüsse zu hören, so Alice in den ungewissen Minuten. «Dann würde ich definitiv auch unter den Tisch kriechen.»

Alle zehn Minuten hören die Studenten eine Durchsage, sie sollen in den Zimmern bleiben. «Zuerst lief die automatische Ansage über eine Stunde in Dauerschleife. Dann kam eine Durchsage der Polizei, die automatische Ansage werde abgestellt, wir sollten die Anweisungen aber weiter befolgen.»

Sie verklemmen sich den Weg aufs WC

Ein Problem sind für die Studenten auch die Toiletten-Gänge. «Wir haben lange gezögert, vor einer Viertelstunde sind dann aber mal ein paar Leute zusammen raus», sagt Alice, nachdem sie über drei Stunden in der Werkstatt hockt. 

Kurz vor dem Mittag dann die Erlösung. Die Polizei gibt Entwarnung und fordert die Studenten auf, das Gebäude zu verlassen. «Wir gehen jetzt zum Zmittag», sagt Alice. Die Hochschule bleibt am Nachmittag geschlossen und wird ihren Betrieb morgen wieder aufnehmen.

Die polizeilichen Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren.

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