«Er sagte am Telefon, er habe soeben einen Mann umgebracht»
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Kapo-Sprecher über Einsatz:«Er sagte am Telefon, er habe einen Mann umgebracht»

Thomas R. (50) hat in Maur ZH Michael R. getötet
«Er hat alles für seinen Bruder gemacht»

Am Montag wurde in der Gemeinde Maur ZH ein Mann getötet. Der mutmassliche Täter: sein Bruder.
Publiziert: 29.07.2024 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2024 um 07:24 Uhr
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Am Montag ist ein Mann bei einem Gewaltdelikt ums Leben gekommen.
Foto: Kantonspolizei Zürich

In Forch ZH (Gemeindegebiet Maur) wurde am Montagnachmittag ein Mann getötet. Direkt nach der Tat rief der mutmassliche Täter die Polizei selbstständig an, erklärt Alexander Renner, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich Blick. Er soll den Notruf um 13.30 Uhr kontaktiert haben, um den Beamten mitzuteilen, dass er soeben einen Mann umgebracht habe. «Ob das juristisch als Geständnis gewertet werden kann, muss die Untersuchungsbehörde beurteilen», so Renner weiter.

Die sofort ausgerückten Patrouillen trafen auf der Zufahrt zur Liegenschaft einen telefonierenden Verdächtigen an, den sie verhafteten. Anschliessend fanden sie in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses einen Mann mit schweren Stichverletzungen.

Täter war Bruder des Opfers

Die Polizisten begannen umgehend mit lebenserhaltenden Massnahmen, bis ein Rettungsdienst und ein Notarzt eintrafen. Doch jede Hilfe kam zu spät: Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des 46-jährigen Schweizers Michael R.* feststellen. Bei dem mutmasslichen Täter, Thomas R.*, soll es sich um den Bruder des Opfers handeln. Er ist 50 Jahre alt und ebenso Schweizer. Was ihn zur Tat trieb, ist derzeit noch unklar. Ob er eine psychische Erkrankung hatte oder bereits zuvor auffällig war, ist gemäss Renner Gegenstand von laufenden Ermittlungen.

Ein Bekannter der Brüder sagt allerdings gegenüber Blick, dass die beiden Männer von Sozialhilfe gelebt hätten und unauffällig gewesen seien. «Sie hatten keine Alltagsstruktur. Sie gingen langsam zu Hause kaputt. Sie rauchten in der Wohnung, es stank.» Der Vorfall macht ihm zu schaffen: «Es ist ein trauriger Fall.»

«Ich hörte ein Klopfen und Geschrei»

«Letzte Woche stritten sie während der Nacht sehr lange und laut. Ich hörte ein Klopfen und Geschrei», erzählt zudem eine Nachbarin. Die Polizei sei daraufhin vorbeigekommen. «Die beiden stritten sich oft, in letzter Zeit wurde der Streit immer aggressiver», so die Nachbarin weiter. Von einem der beiden Brüder seien auch Beschimpfungen ausgegangen, sie habe aber nicht feststellen können, von wem. «Sie hatten immer wieder Freunde zu Besuch», fügt die Nachbarin hinzu. «Die kamen meistens spät Abends.»

Eine weitere Nachbarin berichtet Ähnliches. Auch sie habe einen der Brüder bei Streits oft Schreien gehört. Demnach habe Michael R. seinen Bruder bedroht und herumkommandiert. Zudem sei das Opfer psychisch krank gewesen. Der mutmassliche Täter Thomas R. habe hingegen «alles für den Bruder gemacht». Sie habe nie Probleme mit ihm gehabt.

Die Hintergründe der Tat sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich. Dazu sicherte das Forensische Institut Zürich (FOR) Spuren am Tatort.

Nicht die erste Tat in Maur ZH

Bereits diesen Februar hatte es ein Tötungsdelikt in Maur ZH gegeben. Damals war Hans-Rudolf B.* (†71) leblos auf einer Treppe gefunden worden. Gemäss Blick-Recherchen wurde ein Familienmitglied festgenommen. Die Schwester des Opfers, Elisabeth B.* (69), bestätigte dies später gegenüber Blick. «Warum er die Tat begangen haben soll, wissen wir noch nicht. Es gibt aber so oder so keinen Grund, einem Menschen das Leben zu nehmen.»

Laut Blick-Informationen könnte der Tat ein Streit um die Werkstatt des Getöteten vorausgegangen sein.

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