Jeton G. (31) wird vorgeworfen, am 1. März den Türsteher Boris R. (†30) in Zürich-Affoltern erschossen zu haben. Seit knapp zwei Wochen sitzt der eingebürgerte Kosovo-Albaner in Haft.
Schockierend ist nicht nur das mutmassliche Tötungsdelikt, sondern auch wie G. und seine Familie seit Jahren das Sozialsystem abzocken. Die heutige Ausgabe der «Weltwoche» fasst die «Abgründe des Schweizer Sozialstaats» zusammen.
2003 wurde G. vom Stadtzürcher Parlament eingebürgert, obwohl er bereits als Minderjähriger als Intensivtäter galt. Schon vor rund 15 Jahren wurden ihm zahlreiche Straftaten wie Raub, Diebstähle und Drohungen zur Last gelegt. Wegen des Datenschutzes hatten die Parlamentarier davon aber keine Ahnung – sogar die SVP stimmte zu.
Wohnung für fast 2000 Franken
Seit 2009 wohnt er mit seiner Frau Valentine und seinen zwei Kindern in Regensdorf ZH. Die Wohnung lässt sich der Staat monatlich 1901 Franken kosten, ein Betrag, der die internen Höchstwerte übersteigt. Bezahlt wird trotzdem: Jeton G. engagiere sich schliesslich in verschiedenen Sozialprogrammen.
Interesse an einer legalen Arbeit zeigt er allerdings nicht. Er sagt seinen Betreuern sogar offen, er beschaffe sich unter anderem durch Hanfanbau illegale Mittel. An seinem Lebensunterhalt, der einem Jahreseinkommen von rund 70'000 bis 80'000 Franken entspricht, ändert das nichts – und das, obwohl G. in den Akten nicht gut weg kommt.
Er sabotiere alle Bemühungen, die Zusammenarbeit sei «unklar» und es gäbe «keine ersichtliche Motivation des Klienten». Ein konstruktives Gespräch sei schwierig bis unmöglich, konkreten Fragen weiche G. aus. Er verhalte sich unkooperativ bis infantil – ein ehrliches Gespräch sei nicht möglich. Laut «Weltwoche» wurde der Grundbedarf wegen der mangelnden Kooperation lediglich während eines einzigen Jahres um 15 Prozent gekürzt.
Zu dumm für den richtigen Weg?
Seine zuständige kantonale Betreuerin äusserte in einem Schreiben an die Gemeinde die Hoffnung, G. werde sich trotz allem von seinen illegalen Aktivitäten lösen. Sie merke, dass er grundsätzlich einen anderen Weg einschlagen wolle. Dazu sei er allerdings nicht in der Lage – «kognitiv, aber auch fehlender Ausbildung wegen».
«Im Klartext: Jeton G. sei zu dumm, um ehrlich zu sein», schreibt die «Weltwoche». Oder zu clever, um nicht zu merken, dass er und seine ungelernte Frau durch legale Arbeit kaum auf ein Jahreseinkommen von bis zu 80'000 Franken kommen würden. (lex)