«Nun stehen wir seit Stunden in Salzburg und warten auf den Anschlusszug aus Ungarn», sagt Armin Krüsi (70) aus dem Kanton Aargau zu Blick. Er ärgert sich, dass es auf der Strecke von Wien nach Zürich Probleme mit dem Nightjet der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gibt.
Neben der massiven Verspätung am frühen Montagmorgen wurde laut Krüsi auch ein Schlafwagen zu wenig angehängt. «Viele Passagiere hatten keinen Platz», so Krüsi weiter. Er schickt Fotos, die zeigen, wie die Passagiere wegen dieser Wagen-Panne die Nacht verbringen mussten.
Einige mussten in den Gängen schlafen. Der Rentner war das erste Mal mit dem Nachtzug unterwegs, wollte die Alternative zum Flug ausprobieren – und wurde bitter enttäuscht. Er spricht von einer «Riesen-Sauerei».
Panne führt zu langer Wartezeit
Die ÖBB entschuldigt sich auf Blick-Anfrage für die Wagen-Panne in Salzburg. Es habe ein Problem bei der Kurswagenverlegung gegeben. Heisst konkret: In Salzburg wird der Zug geteilt, ein Teil fährt weiter nach Zürich, ein anderer wird abgekoppelt. Dabei kam es zu einem Missgeschick, was zu der langen Wartezeit geführt hat. Das wirkte sich auf den ganzen Zeitplan aus. Um 7 Uhr hatte der ÖBB Nightjet 466 noch immer 144 Minuten Verspätung.
Dass Nachtzüge unpünktlich sind, ist indes nichts Neues. Den SBB ist das Problem bewusst. Das Fachblatt «Schweizer Eisenbahn-Revue» listete im vergangenen Jahr mehrere Nachtzüge auf, die mit diesem Problem kämpfen. «Die Pünktlichkeit des Nachtzugverkehrs hat seit März 2022 abgenommen», gab die SBB-Medienstelle vor einigen Monaten zu.
Nicht nur die Unpünktlichkeit sorgte zuletzt für Schlagzeilen. «Heute» berichtet zudem von einem Fall, bei dem zwei Schweizer Touristen eine Horror-Reise erlebten. Erst fehlte das gebuchte Abteil, dann wurden sie auch noch bestohlen. Die ÖBB bemüht sich gemeinsam mit den SBB um Klärung.