Aargauer, Berner, St.Galler, Ausländer
Fürs Hotel Suff kommen sie von weit her

Seit April dieses Jahres ist die Zürcher Ausnüchterungszelle definitiv in Betrieb – und sie wird rege genutzt. Besonders «beliebt» ist das Hotel Suff bei Leuten, die gar nicht aus dem Kanton Zürich stammen.
Publiziert: 22.11.2015 um 18:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 01:50 Uhr
Blick in ein Zimmer im «Hotel Suff» (Archiv)
Foto: Keystone

Vor ziemlich genau einem Jahr sagte das Stimmvolk der Stadt Zürich «Ja» zur Ausnüchterungs- und Betreuungszelle (ZAB). Wie ein Bericht der «NZZ am Sonntag» zeigt, bescherten sie damit nicht nur sich einen Ort, um den Alkohol- oder Drogenrausch so richtig auszuschlafen. Jeder Vierte, der in der Zelle landet, wohnt nämlich ausserhalb des Kantons oder sogar im Ausland.

Vor einem Jahr sagte das Zürcher Stimmvolk "Ja" zum Hotel Suff.
Foto: Keystone

Von April bis Ende Oktober wurde das Hotel Suff insgesamt 315 Mal beansprucht. 58 Personen stammten dabei von ausserhalb des Kantons Zürich, 22 waren sogar aus dem Ausland. Der Grund ist klar: Zürich ist der Ausgangs-Magnet der Schweiz. «Von nah und fern ist die Stadt im öffentlichen Verkehr gut erreichbar, an den Wochenenden auch nachts», bestätigt Mathias Ninck, Sprecher des Zürcher Polizeidepartements.

Für die Zürcher Bevölkerung ist das nicht ganz günstig, denn sie Zahlen für den Rausch der auswärtigen Party-Gäste mit. Von den Kosten für eine Nacht in der Ausnüchterungszelle – ungefähr 1200 Franken – darf die Stadt dem Eingewiesenen nur rund die Hälfte auferlegen. Den Rest übernehmen die Steuerzahler.

Ninck meint dazu: «Gemeinderat und Stimmvolk haben der ZAB zugestimmt. Sie haben eingewilligt, einen Teil der Kosten zu tragen.» Für den Sprecher des Polizeidepartements entspricht das auch der Logik: «Es gehört zur polizeilichen Grundversorgung, sich mit stark Betrunkenen in der Stadt zu befassen, vor allem, wenn sie eine Gefährdung darstellen.»

Biertrinker im Ausgang in Zürich
Foto: Keystone

Nebst den Zürchern kommen mit 15 Fällen die meisten Eingewiesenen im Hotel Suff aus dem Aargau, gefolgt von Bernern und St.Gallern (je 8). Die 22 Ausländer stammen gemäss Ninck hauptsächlich aus den unmittelbaren Nachbarländern der Schweiz. (cat)

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