Mitten auf einer Baustelle in Zürich-Oerlikon steht er – der grösste Kran der Schweiz. Rund zehn Millionen Franken hat der rote Riese gekostet, kam mit 50 Lastwagen vom deutschen Hersteller Liebherr in die Schweiz. Erst vor Ort wurde der Kran zusammengebaut, sagt Michael Egger (39), Geschäftsführer der Transport- und Kran-Firma Emil Egger, zu BLICK. «Schwertransporte in der Nacht braucht es nicht. Der Kran wird in so kleine Einzelteile zerlegt, dass der Transport am Tage möglich ist.»
Staffelweise kamen so die Teile direkt vom Hersteller aus dem deutschen Ulm in die Schweiz. Dann ging es an die Montage, die knapp eine Woche dauerte. Anschliessend wurde die Maschine Probe gefahren. Natürlich auch von Egger selbst. Nun ist der Kran täglich auf der Baustelle im Einsatz.
Höhe ein Problem für die Flugzeuge
Ausgefahren kommt die riesige Maschine auf eine Höhe von 222 Meter. Doch wegen der Nähe zum Flughafen ist der Kran momentan nur 100 Meter hoch. «Sonst kriegen wir Ärger», erklärt Peter Stricker (54) BLICK. Er steuert den Kran. Und das ist keine leichte Aufgabe. Denn auf der Baustelle stehen gleich mehrere Kräne in unmittelbarer Nähe zueinander. «Man muss extrem aufpassen, wo die anderen stehen. Da kommt es auf jeden Zentimeter an. Deswegen halten wir immer über Funkgeräte Kontakt zueinander», sagt der zweifache Familienvater.
Für Stricker ist das kein Problem. Seit 32 Jahren sitzt er in einer Führerkabine. Er weiss mit grossen Maschinen umzugehen. Aber auch geübte Fahrer brauchen eine spezielle Einweisung, um solch einen Kran zu steuern. Dafür gab es eine zweiwöchige Einweisung vom Hersteller.
Noch bis Oktober wird der Kran in Zürich-Oerlikon eingesetzt. Auf welche Baustelle er dann kommt, ist noch unklar. «Wir haben schon rund 15 Anfragen für unseren Kran, aber entschieden ist noch nichts», sagt Egger.