Zürcherin von deutschem Immobilien-Hai schamlos hintergangen
Untermieter missbraucht Wohnung als Puff

Eine Zürcherin (30) hat ihre Wohnung untervermietet und verreiste nach Hawaii. Nur: Statt sich auf Hawaii zu erholen, macht sich bei ihr Verzweiflung breit. Nach ihrem Auszug quartierte ihr Untermieter in ihrer Wohnung Prostituierte ein, die dort anschaffen.
Publiziert: 27.12.2017 um 23:58 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2020 um 16:34 Uhr
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Musste erfahren, dass in ihrer Wohnung angeschafft wird: Sabrina Tobler (30) aus Zürich.
Foto: Zvg
Michael Sahli

Der Inseltraum von Sabrina Tobler* (30) aus Zürich wurde zum Albtraum. Während drei Monaten wollte die junge Frau auf Hawaii (USA) Sonne tanken. «Dazu habe ich meine Wohnung untervermietet, an einen Deutschen, der einen seriösen Eindruck hinterliess», sagt sie zu BLICK. Der Eindruck täuschte gewaltig. Statt selber einzuziehen, richtete Untermieter Heiko S.** in der Wohnung am Albisriederplatz ein illegales Bordell ein! «Ich wurde von einem Polizisten kontaktiert, der mich darauf aufmerksam machte», erzählt Sabrina Tobler.

BLICK stösst bei Recherchen im Internet auf mehrere Seiten, auf denen Frauen ihre Sex-Dienste an der Adresse von Sabrina Tobler anbieten. Die Fotos auf den Anzeigen sind ebenfalls eine krumme Tour des Untermieters. Eines zeigt das bekannte australische Instagram-Model Essena O'Neill. «Ich bin ein versautes kleines Luder und suche nach hemmungslosem Spass», heisst es unter ihren Fotos. Und: «Du kannst mich in meiner privaten Wohnung besuchen.»

Eine Nackte öffnet die Türe

Als BLICK an Toblers Wohnung klingelt, öffnet dann wenig erstaunlich nicht das Model die Tür, sondern eine nur mit einem Handtuch bekleidete Frau, die den Reporter sogleich in die Wohnung bittet. «Ich bin ganz alleine», säuselt sie auf Hochdeutsch. Mit kritischen Fragen konfrontiert, beendet sie das Gespräch.

Auch auf Homepages von Freiern hat sich das Angebot herumgesprochen. In einem Forum beklagen sie sich: «Das deutsche Girl führte mich in ein Wohnzimmer, in dem das totale Chaos herrschte: Auf dem Tisch alles voll mit Gleitcreme und Toilettenpapier, McDonald’s-Waren und angefressenen Burgern.»

«Ich verliere mein Zuhause»

Für Sabrina Tobler, die ihre Wohnung möbliert untervermietete, ist der Gedanke an das Treiben der Horror: «Ich stehe wortwörtlich im Paradies, aber meine Gedanken sind immer in der Schweiz. Egal was ich tue oder erlebe, die Gedanken an meine Wohnung, was darin geschieht und was mit meinen restlichen Sachen in der Wohnung geschieht, zermartern mich.»

Dass sie wieder in die Wohnung zurückkehrt, scheint unvorstellbar. «Es geht nicht nur darum, die Einrichtung zu ersetzen. Ich verliere mein Zuhause, muss wohl eine neue Wohnung suchen!»

Polizei kann nichts unternehmen

Die 30-Jährige fühlt sich hilflos. Obwohl die Polizei schon an der Adresse vorstellig wurde, geht das Anschaffen weiter. BLICK liegt ihre Korrespondenz mit der Stadtpolizei vor. Der zuständige Polizist muss erklären, dass man Untermieter Heiko S. «lediglich büssen kann, da er ohne Bewilligung einen Bordellbetrieb betreibt.» Aber: «Wir sprechen hier von einer Übertretung, welche mit ein paar Hundert Franken gebüsst wird. Leider können wir Herrn S. und seine Damen nicht aus ihrer Wohnung rausschmeissen, da dies eine Zwangsmassnahme wäre, welche vom Gesetzgeber nicht erlaubt ist, wenn jemand ‹nur› eine Übertretung begeht.»

Die Stadtpolizei erklärt dem BLICK: «Uns ist der Fall bekannt. Die Ermittlungen laufen.»

Untermieter Heiko S., der in der Schweiz offiziell eine Immobilienfirma betreibt, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

* Name geändert

** Name der Redaktion bekannt

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