Nach vier Jahren feiert das Zürcher Knabenschiessen wieder ein Mädchen als beste Schützin am dreitägigen Schiesswettbewerb beim Albisgütli. Neva Menzi (15) hatte als Einzige bereits am Sonntag das Punktemaximum erreicht und muss deshalb am Ausstich um 11 Uhr gar nicht mehr teilnehmen.
Zugelassen ist dort, wer beim Schiesswettbewerb mindestens 34 Punkte erreicht hat. Fünf Knaben und drei Mädchen machen dort in diesem Jahr die Plätze hinter der Schützenkönigin unter sich aus. Den offiziellen Titel als Schützenkönigin erhält Menzi aber erst nach dem Ausstich, wie die Organisatoren mitteilten.
Mädchen seit 1991 dabei
Das letzte Mal konnte das Zürcher Knabenschiessen vor vier Jahren ein Mädchen als Schützenkönigin feiern. Sie sind am Schiesswettbewerb überhaupt erst seit 1991 zugelassen.
Die 15-jährige Gewinnerin aus Zollikon erhält nebst einer in Gold gefassten Medaille 5000 Franken auf ein Konto. Zudem wird sie mit zehn ausgelosten Teilnehmenden des Knabenschiessens von der Armee zu einem Flug mit einem Super-Puma-Helikopter eingeladen.
Am Wettbewerb können Mädchen und Knaben im Alter von 13 bis 17 Jahren teilnehmen, die im Kanton Zürich wohnen oder in die Schule gehen. Dieses Jahr nahmen auch 30 Jugendliche aus dem Gastkanton Schaffhausen teil.
Sechste Schützenkönigin
Das Knabenschiessen gilt als ältestes Volksfest in der Stadt Zürich. Seine Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. In Akten aus dem Jahr 1656 ist von einem «Knaben Schiesset» als Abschluss eines mehrwöchigen Drillkurses die Rede.
Der Anlass hielt sich über die Jahrhunderte hinweg an wechselnden Schauplätzen. Seit 1899 wird das Knabenschiessen von der Schützengesellschaft der Stadt Zürich im Albisgüetli organisiert. Seit 1991 sind auch Mädchen zum Schiessen zugelassen – seither konnten sich sechs Königinnen in die Siegerliste eintragen. (sda/frk)