Die Sicherheitsdirektion des Kantons Zug zeichnete zusammen mit der Patronatsgemeinde Zug das «couragierte und überlegte Handeln» der Seniorin aus, wie diese am Mittwoch mitteilte. Dank Rosemarie Borers «Misstrauen und Geistesgegenwärtigkeit» habe die Zuger Polizei zwei Kuriere festnehmen können.
Die Ausgezeichnete hatte an einem Abend im Mai vor einem Jahr ein Telefon einer Frau erhalten, die sich als Polizistin ausgab. Diese behauptete, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden und man wolle ihre Daten und ihr Geld schützen. Die Wohnung dürfe sie um ihrer Sicherheit willen nicht verlassen.
Die 80-Jährige schöpfte sofort Verdacht und vertröstete die Anruferin auf den nächsten Tag, da sie zu müde für das Gespräch sei. Statt schlafen zu gehen, informierte Rosemarie Borer jedoch die Polizei. Am nächsten Tag spielte sie das Spiel weiter – mit polizeilicher Unterstützung.
Als schliesslich am nächsten Abend zwei Männer bei Borer vorbeikamen, um das Geld abzuholen, konnte die Polizei diese festnehmen. «Auf meiner To-do-Liste stand schon lange, einen Verbrecher zu überführen», wird die mutige Rentnerin in der Medienmitteilung zitiert.
Der Zuger Preis für Zivilcourage geht an Personen, die mit ihrem beherzten, aber überlegten Handeln für Mitmenschen im Kanton Zug einstehen, diese in kritischen oder bedrohlichen Situationen unterstützen oder Straftaten verhindern. Der Preis wurde 2010 im Rahmen des Projekts «Gemeinsam gegen Gewalt» ein erstes Mal verliehen.