Mit Stichwunden und einer Kopfverletzung musste ein 45-jähriger Mann Anfang September ins Spital eingeliefert werden. Er war zuvor in einer Waldhütte in Unterägeri ZG von einem anderen Mann (42) attackiert worden. Die Zuger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Was nach einer Attacke aus dem Affekt heraus klingt, hatte der mutmassliche Täter im Vorfeld wohl gut geplant. Darauf deuten zumindest neue Erkenntnisse der «Luzerner Zeitung» hin. So soll der 42-Jährige das Opfer im Vorfeld dazu aufgefordert haben, in die Waldhütte Sibrisboden in Unterägeri zu kommen. Dass sich die Tat dort ereignete, hat die Zuger Polizei mittlerweile bestätigt.
Baufirma schweigt zu Auftrag
Auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» will die Korporation Unterägeri, der die Waldhütte gehört, keine Stellung zur Attacke nehmen. Auch der Gemeindepräsident Fridolin Bossard gibt sich wortkarg. «Der besagte Vorfall hat uns erschüttert», so Bossard zur Zeitung. Mehr wolle er dazu nicht sagen.
Ein zweiter Anhaltspunkt deutet ebenfalls darauf hin, dass der Mann seinen Angriff nicht spontan ausführte. Der mutmassliche Täter soll dem Bericht zufolge im Vorfeld eine Baufirma damit beauftragt haben, eine Grube auszuheben. Das besagte Unternehmen will sich zu den Hintergründen des Auftrags jedoch ebenfalls nicht äussern.
Keine Drogen im Spiel
Gemäss Polizei konnte das Opfer das Spital mittlerweile wieder verlassen. Beim mutmasslichen Täter wurden eine Blut- und Urinprobe angeordnet. Nach jetzigem Stand seien keine Drogen im Spiel gewesen, sagen die Beamten. Die genaue Auswertung der Proben steht allerdings noch aus.
Bisher bekannt war, dass sich die beiden Männer schon vor dem 1. September kennengelernt hatten. Der mutmassliche Täter sitzt nach wie vor seine dreimonatige Untersuchungshaft ab. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. (obf)