Im Zoo-Bericht 2012 des Schweizer Tierschutzes (STS) steht Toni’s Zoo in Rothenburg im Vergleich nicht gut da (Blick am Abend berichtete). Zu Unrecht, sagt eine Zoo-Besucherin. Die im Bericht kritisierte Zwergotter-Anlage gäbe es in dieser Form gar nicht mehr. Auch der Bericht über die Nasenbären sei veraltet. Und die neue Afrikawiese würde erst gar nicht erwähnt. Zoo-Chef Toni Röösli: «Das ist eine Schweinerei.» Die Leute würden hinters Licht geführt.
In der Tat ist der letzte Kontrollbesuch des STS schon zwei Jahre her. «Um alle Zoos jedes Jahr zu besuchen, fehlt uns schlicht die Kapazität», sagt Helen Sandmeier, Pressesprecherin des STS. Darum habe man alle Zoos angefragt, ob sie etwas gebaut hätten und darum einen neuen Besuch wünschen. Toni’s Zoo habe darauf nicht geantwortet. Röösli dazu: «Ich muss ihnen nicht sagen, was ich mache.»
Dass die Kritik an Toni’s Zoo nicht aktuell ist, sieht man im Zoo-Bericht 2012 nicht auf den ersten Blick. Nur im Impressum wird erwähnt, wann jeweils die Kontrollbesuche stattgefunden haben. Zudem weist der STS in der Einleitung darauf hin, dass nicht alle Berichte aktuell sind.
Sollte man das nicht besser kennzeichnen – beispielsweise mit einem Hinweis bei jedem einzelnen Zoo, wann dort jeweils der letzte Kontrollbesuch stattgefunden hat? Beim STS gibt man sich einsichtig: «Diese Kritik müssen wir entgegennehmen», sagt Sandmeier. «Wenn jemand nur eine einzelne Zookritik liest und nicht den ganzen Bericht, ist nicht ersichtlich, wie aktuell die Kritik ist.»
Sandmeier verspricht: «Wir sind durchaus lernfähig.» Nächstes Jahr werde man das bei den einzelnen Zoo-Kritiken kennzeichnen. Wenn es zeitlich drinliege, würde man den Hinweis auch im bereits veröffentlichten Bericht 2012 nachträglich noch einfügen.
Grundsätzlich bewirke der Zoo-Bericht aber Gutes: «Dass neue Anlagen gebaut wurden, zeigt ja auch, dass die Kritik gewirkt hat», meint Sara Wehrli von der Fachstelle Wildtiere des STS. Und für den nächsten Bericht stehe auch wieder ein Besuch im Toni’s Zoo auf dem Programm.