Wie die Luzerner Polizei am Mittwoch mitteilt, meldete ein Magnetfischer im August 2019, dass er in Ebikon LU eine Handgranate gefischt habe. Die Waffe wurde von der Polizei sichergestellt und weggebracht.
Polizeitaucher führten danach mehrere Kontrolltauchgänge durch. Sie konnten mehrere weitere Handgranaten sichern und markieren. Im November barg die Luzerner Polizei zusammen mit Armeetauchern und der Fachstelle für Kampfmittelbeseitigung der Schweizer Armee schliesslich rund ein Dutzend Handgranaten aus dem See.
Die Handgranaten seien vor über hundert Jahren bei der Explosion eines Magazins in den See gelangt. Sie seien nun fachgerecht entsorgt worden, teilt die Luzerner Polizei mit. Weitere Bergungen seien geplant.
Explosion eines Munitionsmagazins
Am 20. Oktober 1916 explodierte am Rotsee ein Munitionsmagazin. Fünf Menschen kamen ums Leben, Munition und Gebäudeteile wurden in den See geschleudert. 1979 wurden bereits rund 760 Handgranaten aus dem Rotsee geborgen, 2000 und 2001 rund 960, und zwar in der Nähe der Rotsee-Badi.
Die Handgranaten seien ungefährlich, so lange sie im Wasser belassen würden, schreibt die Luzerner Polizei.
Bei den Handgranaten handelte es sich vor allem um Waffen des Typs Siegwart DHG 16. Diese wurden von der Schweizer Armee während des Ersten Weltkriegs getestet. Eingesetzt wurden die Handgranaten aber nie. Produziert wurden wie von einem Privatbetrieb am Rotsee. (SDA/noo)