Am Montag um 13.30 Uhr brachte Jasmin D. (29) wie gewohnt ihren Sohn (3) in die Spielgruppe. Draussen leinte sie ihre 9-jährige Yorkshire-Hündin Lychee an den Kinderwagen und stellte diesen in eine ruhige Ecke – innerhalb des Zaunes des Spielgruppen-Geländes.
Als die vierfache Mutter fünf Minuten später aus dem Gebäude kam, traf sie fast der Schlag: Das linke Auge von Lychee hing heraus, ihre Schnauze war voller Blut.
«In einer Notoperation wurde das Auge wieder eingesetzt und alles zugenäht», sagt D. «Erst in zwei Wochen werden wir sehen, ob sie nun auf einem Auge blind sein wird oder nicht. Ich bin total schockiert.»
«Sie beugte sich zu Lychee und tat irgendwas»
Später erzählte ihr ein anderes Spielgruppen-Mami, was sie beobachtet hat. Und das schockiert die 29-Jährige gleich noch einmal. «Sie sah eine Frau in den 50-ern, deren kniehoher, brauner, freilaufender Hund aufs Gelände gerannt sei und meine Lychee anfiel. Die Hundehalterin eilte zu den Hunden und trennte sie. Danach bückte sie sich zu Lychee und tat irgendwas.»
Der Kinderwagen versperrte aber die Sicht. Weil die andere Spielgruppen-Mami sah, dass die unbekannte Frau danach mit ihrem Hund den Ort verliess, glaubte sie, dass alles in Ordnung sei und fuhr im Auto davon.
Doch nichts ist in Ordnung. «Die Tierärzte sind nicht sicher, ob Lychees Verletzungen vom Hund oder von dessen Besitzerin stammen. Denn sie hatte nebst dem kaputten Auge noch mehrere Prellungen und Blutergüsse im Gesicht, zudem eine weitere Verletzung im Mund – jedoch keine eindeutigen Bissspuren», erzählt D.
Tochter hat nun Angst vor «bösen Menschen»
Die ganze Familie sei nach dem Ereignis nun sehr mitgenommen. «Meine Kinder haben grosses Mitleid mit Lychee und verwöhnen sie jetzt umso mehr. Aber sie können nicht verstehen, dass jemand so etwas tut. Meine Älteste sagt sogar, sie habe nun Angst aus dem Haus zu gehen, wenn da draussen so böse Menschen herumlaufen.» Selbst wenn die Verletzungen vom unbekannten Hund stammen sollten: «Weshalb blieb die Frau dann nicht dort und stand für das Geschehene gerade? Das ist einfach feige und das Allerletzte!»
Jasmin D. ging bereits zur Polizei und hofft nun, dass die Täterin gefasst werden kann. «Ich will einfach nicht, dass so etwas noch jemand anderen passiert.»
«Das ist einfach nur primitiv»
Auch der Tierschutzverein Nidwalden hat auf seiner Facebookseite den Vorfall gepostet und bittet um Mithilfe bei der Suche nach der Täterin. «Mir geht es vor allem darum, die Buochser zu warnen, dass sie gut auf ihre Hunde aufpassen sollen», sagt Vereins-Präsidentin Erika Walther. Sie kann über das Geschehene nur den Kopf schütteln. «Das kann man gar nicht in Worte fassen, so primitiv ist das.»